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Alena – Ein Portrait

Conny hat sich in dieser Woche in einem Blogbeitrag mit der Frage beschäftigt, ob man  als Portraitfotograf ein „Animateur“ sein muss. Wie die Kommentare zu diesem Beitrag zeigen, ist die Meinung dazu vielfältig. Und das ist wohl auch gut so.

Aber der Beitrag ist mir nicht aus dem Kopf gegangen. Ich trug ihn mit mir herum und dachte an den letzten Sonntag, als ich für mein Projekt „Für ein Morgen im Abendland“ Alena zu Gast Wir machten die Projektfotos und redeten über den großen Themenkomplex „Menschen/Ausländer/Migration/Toleranz“ und die laufende zum Teil kontroverse Diskussion in diesem Land. Es war ein ernstes, tiefgründiges Gespräch. Zum Schluss bat ich Alena, noch ein letztes Portrait von ihr machen zu dürfen. Ihr seht es hier: Ich mag es. In ihrem Gesicht läßt sich die Ernsthaftigkeit und die Tiefe unseres Gespräches ablesen. Auch das kann ein Portrait: Die Stimmung einer Situation zeigen.

Für solche Fotos braucht man keinen Animateur. Für solche Fotos muss man sich auf sein Gegenüber einlassen und neugierig sein, ein Gefühl für die Situation bekommen.

Einen Moment „beseelen“  – (Das Wort „Animateur“ leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet im Wortsinn „beseelen“)

2 Kommentare

  1. … ja genau so können wir Menschen sein, Werner!

  2. Hallo Werner,
    ein wirklich schönes, gefühlvolles Portrait – obwohl es auf eine gewisse Art ja auch beseelt durch das vorangegangene Gespräch und inszeniert durch die Frage danach ist.

    Nehmen wir nicht schon alleine durch unsere Anwesenheit als Fotograf einen gewissen Einfluss auf unsere Modelle und den jeweiligen Moment? Auch das Model, ob gebucht, bezahlt, bekannt, befreundet oder wie auch immer, ist sich bewusst, dass das Gegenüber Fotos von ihm machen möchte und wird meist, zumindest unbewusst, nicht ganz unbefangen sein. Dazu ein Gespräch, egal ob ernsthafter oder eher lustiger Natur, tiefgründig oder oberflächlich, das Ambiente, die Location, das Wetter, das klicken der Kamera und einiges mehr an unbewusster Einflussnahme.
    So gesehen ist jeder Menschenfotograf, auf seine ganz eigene Art und Weise, ein kleines Stück weit auch Animateur oder Beseeler, ganz egal ob laut und schrill wie auf einer Karibikkreuzfahrt oder leise, still und einfühlsam wie Du es beschreibst …

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
    Dein Jörg

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