{"id":1958,"date":"2016-01-13T08:21:24","date_gmt":"2016-01-13T07:21:24","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=1958"},"modified":"2016-01-13T08:21:24","modified_gmt":"2016-01-13T07:21:24","slug":"heimat-ist-ein-gefuehl-6-mit-sicherheit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/heimat-ist-ein-gefuehl-6-mit-sicherheit\/","title":{"rendered":"Heimat ist ein Gef\u00fchl 6 – mit Sicherheit"},"content":{"rendered":"

Dieses Foto…<\/h2>\n

…\u00a0ist im Oktober des vergangenen Jahres auf der Domplatte in K\u00f6ln entstanden. Wer h\u00e4tte\u00a0damals gedacht, dass diese\u00a0Perspektive\u00a0nur drei Monate sp\u00e4ter bei einigen (vielen?) wahrscheinlich ein bedr\u00fcckendes Gef\u00fchl ausl\u00f6st?<\/h4>\n

Noch bis Ende des Jahres war dies ein Ort, den wir mit K\u00f6ln, Kirche, Tourismus, Reisen, Karneval in Verbindung brachten. Je nach pers\u00f6nlichem Erlebnissen und Eindr\u00fccken. Und nun?<\/h4>\n

Die \u00a0Ereignisse in der Silvesternacht in K\u00f6ln\u00a0und \u00e4hnliche Geschehnisse (und die Berichterstattung dar\u00fcber)\u00a0pr\u00e4gen unsere Wahrnehmung und unsere Sicht auf Orte. Informationen und Wissen \u00fcber ein Motiv f\u00fchren unser Auge und unsere Kamera. Und wir portraitieren nicht nur eine Ansicht.\u00a0Ein Foto ist stets\u00a0 auch eine Interpretation. Wie s\u00e4he mein Foto\u00a0dieses Platzes heute aus?<\/h4>\n

Aus vielerlei Gr\u00fcnden ist K\u00f6ln und der Rhein eine Heimat f\u00fcr mich.\u00a0\u00a0Heimat aber (und das wird mir angesichts der aktuellen Debatte immer klarer), hat f\u00fcr mich viel mit\u00a0dem subjektiven Gef\u00fchl von Sicherheit zu tun: Heimat ist (auch) da, wo ich mich wohlf\u00fchlen kann. Das Wohlgef\u00fchl aber braucht\u00a0ein Mindestma\u00df an Sicherheit. Und\u00a0ich meine nicht das tr\u00fcgerische Gef\u00fchl von Sicherheit durch ein\u00a0Mehr an\u00a0Kameras, Sicherheitskr\u00e4ften und Gesetzen.<\/h4>\n

Ich meine ein Mehr an gesellschaftlicher Gelassenheit, gegenseitigem Respekt und \u00a0Anerkennung des\u00a0augenscheinlich Fremden. Das gilt f\u00fcr alle, egal woher.<\/h4>\n
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Toleranz sollte eigentlich nur eine vor\u00fcbergehende Gesinnung sein: sie mu\u00df zur Anerkennung f\u00fchren. Dulden hei\u00dft beleidigen.<\/h4>\n

Johann Wolfgang von Goethe<\/h5>\n<\/blockquote>\n

\u00a0\u00dcberlassen wir\u00a0die Deutung von Heimat nicht denjenigen, die sie so lautstark f\u00fcr sich reklamieren.<\/h4>\n

Ich bedauere selbst auf meinem Blog und meiner kleinen Serie „Heimat ist ein Gef\u00fchl“ zurzeit „so\u00a0viel Poltik“ zu machen. Immer wieder wanke ich zwischen Schweigen auf der einen Seite und Kommentieren auf der anderen.Doch grunds\u00e4tzlich m\u00f6chte ich vor mir selbst\u00a0nicht das Feld den Krakeelern und lautstarken Spr\u00fccheklopfern \u00fcberlassen. Danke f\u00fcr Eurer Verst\u00e4ndnis.\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0<\/em><\/h5>\n
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