{"id":2865,"date":"2017-04-08T10:00:05","date_gmt":"2017-04-08T08:00:05","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=2865"},"modified":"2017-04-07T09:15:22","modified_gmt":"2017-04-07T07:15:22","slug":"heimat-ist-ein-gefuehl-nr-11-stadteinsichten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/heimat-ist-ein-gefuehl-nr-11-stadteinsichten\/","title":{"rendered":"Heimat ist ein Gef\u00fchl Nr. 11 – Stadteinsichten"},"content":{"rendered":"

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Neulich war es einmal wieder soweit: ich wagte mich nach 20 Uhr (Winterzeit)  in der Dunkelheit auf die Stra\u00dfen des kleinen Ortes im Weserbergland, in dem ich ein gutes Teil meines Lebens zugebracht habe. Ich war lange nicht mehr dort. Was soll ich auch da? Fr\u00fcher (als noch alles fr\u00fcher war), ja, da gab es Gr\u00fcnde: Gesch\u00e4fte, in denen es was zu kaufen gab: Papier und Zeitschriften,  B\u00fccher, Lebensmittel und so. Also die banalen Dinge des Alltags.  Daneben aber eben auch ein wenig Kultur und Flair. Aber das war fr\u00fcher. Gef\u00fchlte 50 Jahre ist das her. Ich habe das Jammern der Kaufleute noch  im Ohr, die stets und gerne das Ausbleiben der Kunden bekrittelten und im aufkommenden Internet den Teufel in Person sahen.  <\/p>\n

Und was ist heute?  <\/p>\n

Fr\u00fcher behauptete ich mal, dass „meine Stadt die Gr\u00f6\u00dfe eines Fliegenschisses“ hat. Dabei bleibe ich auch heute noch. Nun, das gilt f\u00fcr viele St\u00e4dte in unserer (noch) bunten Republik. Und bestimmt teilen viele kleineren St\u00e4dte das Schicksal meiner Stadt: leere Gesch\u00e4fte neben einem Asia-Imbiss, neben einer D\u00f6nerbude, neben einer Sportwetten-Bar, neben einem Leerstand, neben einer Eisdiele, neben einem Pflegedienst, neben einem Nail-Shop, neben einem Leerstand, neben einer Spielh\u00f6lle, neben einem Pflegedienst. <\/p>\n

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Hat es also gesiegt, das Internet, mag man (auf den ersten Blick) annehmen: Wir sitzen lieber zu Hause und shoppen dort und gerne weltweit und vor allem rund um die Uhr und am Wochenende. Doch diese Behauptung greift wohl zu kurz: In St\u00e4dten, die vorne nach Aldi und hinten nach Penny ausschauen macht ein Bummel\/Einkauf\/ Aufenthalt einfach auch wirklich keine Freude. Beliebig und austauschbar, ideen- und fantasielos, atmosph\u00e4risch nahe am Gefrierpunkt: So sehen viele kleine St\u00e4dte, Nord wie S\u00fcd, Ost wie West heute aus. In ihnen verliert sich der Mensch und ist nur willkommen, wenn er als Konsument auftritt. <\/p>\n

So war auch mein Gef\u00fchl, neulich nach zwanzig Uhr in meiner kleinen Stadt. Es war kalt. Und es lag nicht an den Temperaturen. 
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Wen meine kleine Glosse \u00fcber meine Stadt interessiert, der kann sie hier nachlesen:<\/p>\n

Meine Stadt<\/a>  <\/p>\n

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Ach ja: der geneigte Leser meiner Beitr\u00e4ge mag wissen, dass ich ein Verehrer der Kunst vonEdward Hopper<\/a> bin. An jenem Abend in der Stadt erlag ich dem Wunsch, Menschen in dieser vereinsamten Umgebung zu zeigen… einzig, es ist mir nicht gelungen: Es waren keine Menschen da. <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Neulich war es einmal wieder soweit: ich wagte mich nach 20 Uhr (Winterzeit)  in der Dunkelheit auf die Stra\u00dfen des kleinen Ortes im Weserbergland, in dem…<\/p>\n