{"id":2935,"date":"2017-05-24T15:30:15","date_gmt":"2017-05-24T13:30:15","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=2935"},"modified":"2017-12-22T13:54:33","modified_gmt":"2017-12-22T12:54:33","slug":"liebe-in-zeiten-des-internets","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/liebe-in-zeiten-des-internets\/","title":{"rendered":"Liebe in Zeiten des Internets"},"content":{"rendered":"
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Stille 1<\/figcaption><\/figure>\n

Neulich las ich diesen Beitrag <\/a> von dem  Fotografen Corwin von Kuhwede. Seither besch\u00e4ftigt er mich. Nicht st\u00e4ndig, aber doch immer wieder. Immer dann n\u00e4mlich, wenn ich mich in den Social Media Kan\u00e4len im Netz bewege und dort auf die „fotografischen Rampens\u00e4ue“ sto\u00dfe: \u00dcbersetzte man deren Follower, Likes and whatever in Lautst\u00e4rke-Dezibel, man h\u00f6rte bundesweit ein lautes Krakeelen, ja eine deutliche Kakophonie. Und ja, tats\u00e4chlich geht es dort nicht mehr um „Fotos“ oder „Fotografie“. Es geht um das Reden genau dar\u00fcber. Allen Rampens\u00e4uen gemein ist dabei, dass sie S\u00e4tze formulieren wie „….es gibt einen Markt daf\u00fcr….“. Ein Satz, der klingt wie das ewige Mantra der Kanzlerin: „wir brauchen Wachstum“. Und tats\u00e4chlich sind beide Aussagen geboren aus einer neoliberalen Oberfl\u00e4chlichkeit, die dem EINEN Glauben folgt, dass es uns nur gut gehen m\u00fcsse (gemeint ist der monet\u00e4re Wohlstand), damit alles andere auch gut werde. Zeitgeist-Rhetorik, die weitestgehend nur einem Ziel folgt: Ruhig stellen. <\/p>\n

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Stille 2<\/figcaption><\/figure>\n

Auch unsere allseits geliebten Foto-Stars folgen dieser Oberfl\u00e4chlichkeit. Klar, sie leben in und von ihr. Keine Mi\u00dfverst\u00e4ndnisse. Ich verurteile sie nicht daf\u00fcr. Sie tun das, was sie tun m\u00fcssen. Sie folgen dem Geschehen des Marktes und verkaufen sich als Produkt auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten.<\/p>\n

Ich will Fotografie und bekomme Smalltalk. Und wirklich: es steckt immer weniger Fotografie in der T\u00fcte, stattdessen bekomme ich wohl portionierte H\u00e4ppchen Marketing und viel „Blabla“(das wir heute so gerne „Storytelling“ nenne). Und das ist so, weil -ihr ahnt es sicherlich- genau: Der Markt daf\u00fcr da ist. Ein ewiges Perpetuum Mobile. <\/p>\n

Die Fotografin Antje Kr\u00f6ger  <\/a> hat  w\u00e4hrend eines Workshops die Frage in den Raum formuliert, warum wir (Fotografen) so anspruchlos an uns selbst geworden sind. Warum geben wir uns mit so wenig zufrieden? Warum reicht uns ein cooler Look, ein schmalbr\u00fcstiges Model mit Hirschgeweih im Wald, ein fotografiertes Essen, ein guter Spruch dazu? Ja, warum? Warum gen\u00fcgen uns „Likes“ und „Herzchen“ und warum fangen wir nicht an, uns selbst zu gen\u00fcgen?<\/p>\n

Vielleicht ist eine Antwort darauf, weil wir immer auf der Suche nach Anerkennung\/Liebe sind. <\/p>\n

Liebe in Zeiten des Internets.<\/p>\n

Wir h\u00f6ren Helene Fischer  und nicht Tom Waits.<\/p>\n

Das ist nicht schlimm, bringt uns aber nicht weiter. Die erneute Suche nach Anerkennung erfolgt unmittelbar nach dem letzten Like. Wann fangen wir an und suchen sie in uns selbst? <\/p>\n

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Stille 3<\/figcaption><\/figure>\n

Seien wir etwas anspruchsvoller an uns (und unsere Fotos) und etwas weniger Social Media.<\/p>\n

Es braucht nicht viel daf\u00fcr. <\/p>\n

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Neulich las ich diesen Beitrag  von dem  Fotografen Corwin von Kuhwede. Seither besch\u00e4ftigt er mich. Nicht st\u00e4ndig, aber doch immer wieder. Immer dann n\u00e4mlich, wenn ich mich in…<\/p>\n