Der Sommer liegt breit vor der Tür: Himmelblaue Weite, eine helle Sonne lockt den Schweiß aus jeder Hautpore. Schuhe, Hose, Jacke werden zur Last. Selbst ein T-Shirt ist ein Zuviel an Kleidung. Gegen Mittag werden die Gedanken träge: Sie sehnen sich nach einem Ort, von dem aus sie auf Wanderschaft gehen können. Der Körper folgt diesem Reiz nur zu gerne und sucht einen Ort im Schatten, an dem ein lauer Wind die Nässe auf der Haut kühlt.
Die Melodie des Laubes aus dem Kirschbaum über mir, begleitet das sanfte Hinabgleiten in den Zustand zwischen Wachen und Traum. Bilder wandern an die Oberfläche des Bewusstseins: die unendlichen Sommer der Kindheit, Planschbecken auf dem Rasen, die Burgen aus Sand im Sandkasten Das Fußballspiel am Abend hinterm Haus, die Stangen der Wäscheständer als Tor: Nie durfte ich Beckenbauer oder Netzer sein; diese Rolle war den „Großen“ vorbehalten. Aber weinen deswegen gilt nicht. Ich zeig es Ihnen! Sie werden schon sehen..!
Erst reingehen, wenn es dunkel wird. Längst steht der Mond am Himmel und während die Sonne gute Nacht sagt, glitzern die Sterne an der anderen Seite des Firmaments. Schnell unter die Dusche, dann ins Bett.
Ein lautes Jauchzen reißt mich aus der Flut der Bilder des Unterbewußtseins: ein beinahe dreijähriges Energiebündel genießt den kalten Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch. „Komm, mach mit“,ruft es mir zu.
Dieses „erst reingehen wenn es dunkel wird“ das mag ich am liebsten am Sommer! 🙂
Ja, das ist für mich als Kind immer das Größte am Sommer gewesen 🙂