Zum Inhalt springen

Heimat ist ein Gefühl 17 – Lasst uns leise bleiben

Kraichgau, Sommer, Sonne, Heimat Die Diskussionen um das Thema Migration und Migranten reißen nicht ab. Und damit sprechen wir auch (immer wieder, immer noch) über Heimat. Nein, ich muss mich korrigieren: wir sprechen nicht. WIR BRÃœLLEN.  

Sprechen setzt voraus, dass man was zu sagen hat. Und man hat etwas zu sagen, wenn man vorher zugehört hat: Zuhören, mit dem Ziel zu verstehen. Oft wäre es besser zuzuhören und (erst einmal) zu schweigen. 

Doch dieser Wesenszug unserer Gesprächskultur scheint zu verkümmern. Gehört wird offensichtlich der, der LAUT ist. Auch dann, wenn er nichts zu sagen hat, sondern Parolen rausbrüllt und Gift und Galle ausspeit.   

Und wir Leisen? Wir überlassen dem pöbelnden und dumpfen Mob die Sprachhoheit und lassen Scharfmacher in unseren Parlamenten gewähren.  Doch Heimat, das sind wir alle. Auch wir, die leise sind.

Hören wir zu, machen wir mit: Hier zum Beispiel #togetherforrescue (ein Projekt von Kevin McElvaney) oder auch hier #herzkampf (ein Projekt von Martin Neuhof).

Kraichgau, Sommer, Sonne, Heimat , Heimat ist ein Gefühl  

Die Lautstärke verstellt den Blick. Eine Minderheit an Lauten diktiert den Diskurs. Nee, das geht gar nicht.  – Lasst uns viel mehr leise sein. 

  

Kraichgau, Sommer, Sonne, Heimat , Heimat ist ein Gefühl

Kraichgau, Sommer, Sonne, Heimat , Heimat ist ein Gefühl

„Sucht erst die Antwort auf den Gipfeln Eurer Herzen, bevor Ihr`s in der Grube tut…“

(Zitat aus Tatort „im Schmerz geboren“) 

Die Fotos dieses Beitrages sind an wunderschönen Abenden im wunderschönen Kraichgau entstanden. Ein kleines Stück Heimat.

2 Kommentare

  1. Lieber Werner!

    Ein bisschen bin ich auch froh, dass mein ‚Heimatfilm‘ langsam aber sicher gerissen ist. Er hat meine Wahrnehmung von Heimat verändert. Das lässt mich nicht mehr los. Diese Bereitschaft überrascht zu sein, mitten im Alltag und im Alltäglichen. Diese Freude am Vertrauten. Und an den Brüchen, der Vielfalt, der Veränderung und dem Zufall darin. Und gleichzeitig erleben wir Zeiten der Vereinnahmung Heimatsbegriffs von Leuten, die immer da waren aber zum Glück seit 70 Jahren nicht mehr ernstgenommen werden mussten. Nun werden sie lauter und beherrschen Länder und Nationen rund um uns und um den Globus. Und sie beherrschen die Talkshows und den politischen Diskurs hier bei uns selbst. Das ist alles ungut. Einen Gegenpol zu setzen und das Thema nicht den Idioten zu überlassen ist ein Weg. Es nun fallen zu lassen und es dadurch nicht noch wichtiger werden zu lassen, ist ein anderer. Ich weiss nicht wirklich, was besser ist. Ein Trump nährt sich aus der Kritik der Aufrechten und Intelligenten…

    • AlleAugenblicke

      Lieber Stefan,
      welcher Weg der richtige ist/gewesen wäre, wird uns wohl die Geschichte rückblickend lehren.
      Viel wichtiger aber als sich der Diskussion zu stellen oder sich ihr zu verwehren, ist aber grundsätzlich eine Haltung zu haben. Denn „Heimatbetrachtungen“ finden ja nicht nur anonym im Netz statt, sondern auch in unserem analogen Leben. Da bewährt es sich, wenn man für sich selbst weiß, in welches Lager man gehört.
      Mir hat die Arbeit an „Heimat ist ein Gefühl“ auf jeden Fall geholfen, mir eine Orientierung zu geben. Das aber vor allem auch vor dem Hintergrund meiner eigenen Brüche in den letzten Jahren. Es ist gut, wenn man weiß, wohin man gehört.

      Liebe Grüße,
      Werner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner