So vieles …
….bewegt mich bei diesem Thema. Es gäbe mindestens ebenso viel zu sagen, wie es zu diesem Thema zu schweigen gibt. Grundsätzlich sind mir die Schweiger lieber, denn die, die laut in  Heimatklängen  schwelgen, hängen leider viel zu oft einem völkischen Verständnis von Heimat an. Und dieses ist mir fremd – wenn nicht gar unheimlich.
Das Thema Flucht bleibt der Zeitgeschichte verhaftet, wo aber die Heimat liegt, ist eine Frage, die sich jede Generation aufs neue beantworten muss. Und die umso drängender wird, je mehr eine globalisierte Wirtschaft die Menschen in der Welt verstreut…
Dieses Zitat ist einer Buchbesprechung (Roman: „Altes Land“ von Dörte Hansen) entnommen. Ich mag diesen Gedanken.
Und ja, Heimat ist wohl immer auch ein Ort. Ein Ort, der mit den eigenen Wurzeln zu tun hat. Ein Ort, der sich einem anschmiegt, wie ein gut sitzendes Kleidungsstück. Ein Ort, der ein warmes, wohliges Gefühl im Innern auslöst. Ein Ort, der keine Fragen stellt. Ein Ort, der einen so läßt, wie man ist. Oder auch ein Ort der einen zu dem gemacht hat, der man ist. – Doch am Ende ist dies stets das eigene Zuhause.
Können wir uns überhauot vorstellen, welche Kräfte es braucht, diesen Ort aufzugeben?
Meine Wurzeln haben nie zu tief wachsen können. Ortswechsel prägen meine Bahnen. Ich habe einige Orte über die Republik verteilt, die mir ein warmes Gefühl bereiten: Der Rhein bei Köln, Nordhessen, das Weserbergland, Hannover und nicht zuletzt Berlin. Orte, die ich mag, die mir passen wie eine gute Jeans:
Ich nenne es Heimat.
Alle Fotos dieses Beitrags sind an Orten entstanden, die für mich Heimat sind.
Sehr schöne Fotos und Beitrag dazu. Und die „Alte Liebe“ rostet nicht, das kommt hier deutlich in Bild und Text zum Ausdruck. 😉
LG, Gerd
„Und ja, Heimat ist wohl immer auch ein Ort. Ein Ort, der mit den eigenen Wurzeln zu tun hat. Ein Ort, der sich einem anschmiegt, wie ein gut sitzendes Kleidungsstück. Ein Ort, der ein warmes, wohliges Gefühl im Innern auslöst. Ein Ort, der keine Fragen stellt. Ein Ort, der einen so läßt, wie man ist. Oder auch ein Ort der einen zu dem gemacht hat, der man ist. – Doch am Ende ist dies stets das eigene Zuhause.“
Wie schön formuliert, Werner. Und es ist der Ort, nach dem man sich sehnt, wenn man ihm fern ist oder? Nach seinen Gerüchen, seinen Eigenheiten, die man früher vielleicht sogar gehasst hat. Mit der Sehnsucht kommt die Verklärung….. Wenn man seine Wurzeln ausreisst, um in fernen Ländern zu leben, spürt man so viel Sehnsucht, dass sie weh tut. Man sehnt sich nach Dingen, die man früher nicht zwingend geliebt hat. Was habe ich den Gärtner in Hongkong darum beneidet, den Rasen mähen zu dürfen und dabei in Gedanken die frische (HHer-) Brise gespürt, die ich liebe, wie ich heute weiss 😉 . Heimat sind auch gewohnte Tätigkeiten…. Heimat ist Vertrautheit. Heimat schmeckt nach Kindheit. Die Heimat konnte ich fühlen, als ich in Beijing beim Paulaner nach Monaten endlich halbwegs gewohnte Speisen essen konnte. Was für ein Mahl!
Es kostet Kraft, fordert eine unglaubliche Entschlossenheit und das Ertragen der Sehnsucht und das alles ist nicht einfach, ganz bestimmt nicht. Und erst Recht nicht, wenn man dies nicht tut, weil man es möchte, sondern weil man es tun muss. Um zu überleben.
Liebe Grüße, Conny
… Heimat schmeckt nach Kindheit…. Wie schön. Danke für diesen wunderschönen Kommentar. 🙂
Lg,
Werner
das erste <3 heimat ist irgendwie so ein relativer begriff. das kann im ganz kleinen sein (abends, nach einem langen tag, schlafen gehen und das gefühl haben, angekommen zu sein) oder im großen (wenn man nach einer fernreise europäischen boden betritt und sich in frankreich ebenso zuhause fühlt wie in hamburg, wien oder budapest). und es sind auch menschen, die es ausmachen. mit vertrauten menschen fühle ich mich vermutlich in shanghai mehr zuhause als unter fremden an dem ort, an dem ich aufgewachsen bin.