Kaum ein anderes Wort..
… wird in der jüngeren Vergangenheit so inflationär benutzt, wie der Begriff „Heimat“ ( na gut, da gibt es noch „Krise“ und „Asyl“ und „Flüchtling“…). Und kaum ein zweiter Begriff ist dabei so emotional besetzt. Und kaum ein anderer Begriff wird gerne auch mißbräuchlich vor den Karren politischer Eiferer gespannt und -noch schimmer – immer öfter auch im Zusammenhang von Hetzparolen im Netz verwendet: Denn -so der Tenor – wer seine Heimat liebt, der kann  -nein der DARF – ja nicht zulassen, dass…
Doch, was ist das eigentlich? …. Heimat… Wo ist das, wie fühlt sich das an? Was meinen wir, wenn wir „Heimat“ sagen? Was meine ich, wenn ich an „Heimat“ denke?
Das Wort bewegt mich. Das Thema beschäftigt mich. Ein schales Gefühl befällt mich, wenn „Heimat“ zum Instrument verkommt, mit dem man auf Menschenjagd geht.
Ich möchte diesem Thema eine Serie widmen (um das leidige Wort „Projekt“ zu meiden): Ich werde in loser Reihenfolge Bilder und Momente sammeln und hier zeigen, die ich in den Kontext mit (m)einem Gefühl von Heimat stelle.
Der Kunst -also auch der Fotografie – sitzt die Fähigkeit inne, Seelen heilen zu können. Schon öfters hat mich die fotografische Umsetzung eines Themas, diesem Thema näher gebracht und Fragen beantwortet (hier und da auch Fragen gestellt), auf  die ich ohne den Blick durch einen Sucher keine Antwort gefunden hätte,
Ich bin selbst gespannt wohin die Reise gehen wird. Vielleicht habt ja auch Ihr Lust Eure Gedanken dazu in eigenen Beiträgen zu äußern?
Ausgelöst wurde dieser Gedanke durch das  Foto dieses Beitrags. Dabei handelt es sich um den Blick in ein Bekleidungsgeschäft in der Kölner City, aufgenommen an einem Abend in dieser Woche. „Heimat“ als Namen eines Modegeschäftes… Nun denn..
Ja, der Begriff, der mich ja schon lange beschäftigt, bekommt eine neue Wendung in diesen Tagen. Er wird ambivalenter, auch gefährlicher, missbraucht. Ich freue mich auf Deine Serie!
Ja da freue ich mich schon über Deine neue Serie zum Thema Heimat. Heimat ist ja für mich dort wo ich mich wohlfühle! Von daher kann man die alte Heimat auch mal aufgeben und sich eine neue suchen. Auch wenn es ein weiter Weg ist.
Liebe Grüße, Gerd
„Ein schales Gefühl befällt mich, wenn „Heimat“ zum Instrument verkommt, mit dem man auf Menschenjagd geht.“
Geht mir nicht anders Werner und ich kann Dir einmal mehr wieder nur zustimmen.
Auch für mich ist „Heimat“ aktuell oft nicht viel mehr, als eine Legitimation bzw. Instrumentalisierung von scheinbar immer mehr Besorgtbürgenâ„¢ ihre abstrusen und menschenverachtenden „Ängste“ und Ansichten herauszugröhlen und andere für ihre Problem verantwortlich zu machen, während zeitgleich Millionen tatsächlich ihre „Heimat“ verlieren bzw. aufgeben und auf der Suche nach einer neuen „Heimat“ sind.
Eigentlich ist mir der Begriff auch viel zu pathetisch und diffus und im Grunde auch schon viel zu patriotisch.
Und zum Thema Patriotismus zitiere ich mittlerweile sehr gerne „Das Känguru“ 😉
„Meiner Ansicht nach gibt es keinen gesunden Patriotismus“
Im Gegenteil.
Patriotismus scheint immer ein Zeichen von Idiotie zu sein.“
Gruß
Stefan
Ich wil den tumben Patrioten nicht freiwillig die Deutungshoheit darüber überlassen, was „Heimat“ zu sein hat. Auch wenn ich mich mit diesem gefühslbesudelten Begriff schwer tue, so kann ich mich dennoch nicht davon frei machen, dass es Situationen gibt, in denen ich „Heimat“ fühle. Dem will ich mal nachgehen: Ganz ohne Patriotismus. Der ist mir nämlich ziemlich egal.
Liebe Grüße,
Werner