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Menschenfreund oder Irgendwas mit Blumen

„Materielles, das vor allem identitätspolierend ist, wollte ich nicht mehr. Stattdessen habe ich mich auf das Wesentliche konzentriert: morgens aufstehen und ein Menschenfreund sein.“

Maurice Morell im BRANDEINS 2019

Es sagt sich so leicht. Doch so einfach ist es dann wohl nicht: Ein Freund von Menschen zu sein. Manchmal machen es einem diese Menschen ganz schön schwer. Vor allem, wenn rumgehasst, gepöbelt und geschimpft wird.

Schaue ich mich so um und betrachte all jene, die sich in diesen Zeiten selbst zu gerne als Philanthrop bezeichnen, sich dann aber lautstark, selbstherrlich und egozentrisch über all das hinwegsetzen, was ein Miteinander ausmacht, wird mir Angst und Bange. Aber nicht nur in Sozialen Netzwerken oder auf den gerade so beliebten „Hygienedemos“ („Freiheit!“ – pfui, mir ekelt es vor soviel ..) hat das Ego Konjunktur. Längst haben sich Narzissten und Egomanen auf den Weg gemacht, den Alltag zu dominieren. Im Job findet man sie (gerne mit neoliberalem Anstrich) ebenso oft wie in unserer Freizeit.

So manch einem möchte man nachdrücklich die Beschäftigung (und zwar länger als die Aufmerksamkeitsspanne zum Lesen einer Schlagzeile der BLÖD-Zeitung beträgt) mit den (alten) Weisheiten ans Herz legen, denen wir uns im „Land der Dichter und Denker“ so verbunden fühlen: Sie alle münden letztendlich in dem Satz „liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“.

Gerne gepredigt, aber nicht immer gerne gelebt.

Was hat dieser kurze Blick auf den aktuellen Zeitgeist mit Blumen und Fotografie zu tun? Nun, diese Transferleistung bzw. das Füllen dieser Leerstelle bleibt jedem selbst überlassen.

Begegne jedem Bösen zart und sanft!

Leopold Schefer

5 Kommentare

  1. Ich bewundere Deine Fähigkeit, gleichzeitig ein ersnstes Thema zu beackern, dabei Türen und Fenster zu öffnen, statt nur Sachverhalte in Schubladen zu sortieren. Und mich am Ende auch noch zum Lachen zu bringen. Und das in 17 Sätzen.

    Liebe Grüße und ein paar entspannte Tage:
    Stefan

  2. Ja, so ist das. Nicht leicht, die Nächstenliebe, in den beschriebenen Situationen. Vielleicht muss ich sie da auch gar nicht fühlen, bzw. mich gar nicht verpflichtet fühlen, sie zu fühlen…

    Schöne Ostern wünsche ich Dir, lieber Werner.
    Karin

  3. ich hab mich aus dem grund im zwitschernetzwerk selbst als misanthropischer menschenfreund bezeichnet. ein paradoxon für das paradoxon menschheit…

    • AlleAugenblicke

      Da ist wirklich was dran!!

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