Langsam. Fast bedächtig. Schritt für Schritt. Der Schweiß bildet einen ersten feuchten Film auf der Haut, dann spüre ich, wie er mir langsam den Rücken hinabläuft. Mein Hemd klebt auf der Haut. Der Atem wird schwer und mein Rucksack beginnt an mir zu ziehen. Wie war das heute morgen noch gleich: „Kein Problem, da ist nicht viel drin: er ist nicht schwer“
Nun erscheint er mir schon tonnenschwer und ich verfluche (leise und im Stillen) meine immer und überall zur Schau getragene Haltung, stets eine Kamera dabei haben zu müssen. Dabei geht es nicht einmal steil bergauf oder bergab. Nein, im Grunde geht es geht nur immer vorwärts. Endlos vorwärts. S0. erscheint. es.mir.
Im Kopf arbeiten noch Reste des alltäglichen: Das ewige Kleinerlei spielt dort oben Ping-Pong. Da wollen noch Probleme gelöst, vergessene Termine gemacht und nicht gelöster Ärger mit Menschen geklärt werden….. Doch nur so lange ,bis ein Blick in die Weite mich Demut lehrt.
Ab jetzt werden die Schritte leichter, meine Beine eins mit dem Kopf. Ich spüre die Widrigkeiten des Wetters, des Wegs und des Rucksacks immer weniger. Leichtigkeit erfasst und trägt mich.
„Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann“
Kierkegaard
Recht hat er. Und weiter: Ãœber alle Berge.
Wunderschön …
Vielen Dank!
Lieber Werner,
wie schön beschrieben “Das ewige Kleinerlei spielt dort oben Ping-Pong” und der nachfolgende Prozess des “leicht werdens” fast schon physisch nachvollziehbar …
Herzensgrüße vom Frank.
Lieber Frank,
DANKE! – so ist es wohl, wenn der Alltag am Ende klitzeklein wird..
Liebe Grüße,
Werner
Wunderschön in Wort und Bild :-). Für mich habe ich allerdings beschlossen, mag die Aussicht auch noch so schön sein, ist mir die Besteigung einfach zu anstrengend, lass ich sie sein ;-).
Liebe Grüße, Conny
Wie schreibt Dirk so schön:“Es gibt nichts Anstrengenderes, als endlos durch eine Ebene zu gehen.“ – Da hat er nicht unrecht.
Ich bin auch kein „Kletterer“. Aber dieses Mal habe ich es sehr genossen…
Liebe Grüße,
Werner
sehr schöne bilder, sehr bewegende worte. da schwingt viel mit, das mag ich.
Danke dir, Paleica
Oh, wie oft habe ich auch schon geflucht und mich gefragt, wieso ich mir das antue, der Rucksack, das Gehen, die Anstrengung… und fast genau so oft, wenn ich dann mal durchatme und in die Landschaft schaue, stellen sich plötzlich diese und auch sonst keine Fragen mehr – “bis der Blick in die Weite mich Demut lehrt” – toll beschrieben! Liebe Grüße von Andrea
Vielen Dank, liebe Andrea. Bei dir kann ich mir diese Gedanken gut vorstellen…. 🙂
Liebe Grüße,
Werner
Es gibt nichts Anstrengenderes, als endlos durch eine Ebene zu gehen. Von daher ist jeder Berg eine Wohltat. Und eine Tatsache motiviert mich, trotz aller Schweinehunde um mich herum, immer wieder aufzusteigen: Es ging mir hinterher noch nie schlechter, als vorher.
Das vorletzte Bild ist mein Lieblingsmotiv diesmal.
Wie schön Dirk. Danke. Sehr schöne Worte
(Und ja: es ist auch mein Lieblingsbild: Familie)
Liebe Grüße,
Werner
„Nachdem ich alles durchschaut hatte, wusste ich nichts und ging!“ Kierkegaard ?
sooooo schöne Bilder. Ich hab dein Schnaufen gehört ? Liebe Grüße
Lieber Werner,
ich habe mir Deinen BlogPost eben, nach einer Woche, nochmal in Ruhe angesehen und angelesen, nachdem ich nach dem ersten Lesen, vor einer Woche, erstmal total baff war, wie gut Deine Bilder und Gedanken wieder meine aktuelle Stimmung und Zustand wiedergegeben haben. Ich war zu der Zeit gerade mit 5 Freunden, mit denen ich zusammen zu dieser Jahreszeit oft in den Bergen unterwegs bin, auf dem Moselsteig wandern. Dein Text war daher wieder so für mich treffend, dass ich mich fast in jedem Wort wiedergefunden habe – wie übrigens in vielen Deiner Beiträge.
Gruß Peter
Wie schön! Und Kierkegaad hat meine volle Zustimmung 🙂 Liebe Grüße und nun schaue ich mich weiter bei dir um, denn es scheint, ich habe eine Menge deiner Beiträge verpasst, Annette
Die düstere Stimmung der Bilder finde ich wirklich gut! Und das Hoffnung machende Zitat ist auch super!
Vielen Dank, Kai!
Liebe Grüße
Werner