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Von der Schönheit des Banalen

Wir sind alle Gewohnheitstiere. Lieben (und brauchen) unsere Routinen, unsere Gewohnheiten und pflegen sie auch gerne. Auch unsere Sehgewohnheiten.

Aber was im Grunde gut ist, birgt auch seine Gefahren. Für uns, die wir immer mit der Kamera vor dem geistigen Auge herumlaufen heißt das oft, sich auf die ewig gleichen Motive zu konzentrieren: Wir sind fixiert auf sie. – Eine durchaus gute Übung kann es sein, mal was „anderes zu sehen“ und seine Gewohnheiten zu durchbrechen: Andere Uhrzeiten, andere Gegenden, statt Landschaft Stadt oder umgekehrt, andere Objektive, andere Motive, das „Abarbeiten eigener Aufgaben“: Das alles können Hilfsmittel sein, um sich neuen Sichtweisen zu nähern.

Mich hat seit einiger Zeit das Arbeiten mit einer Festbrennweite (35mm) „geflasht“: Gut, man geht ein paar Meter mehr, nicht jedes Objekt eignet sich und man verzichtet hier und da auf das Auslösen. Und doch habe ich gewonnen: Neue Sehgewohnheiten, andere Motive und den Zugang zu anderen Sujets.

Gestern Abend war es ein Detail. MINI. – Manchmal steckt die Schönheit im Banalen.

12 Kommentare

  1. Werner, wie recht du hast, toller Artikel und toll bebildert. Ich ertappe mich im Moment auch immer wieder dabei und es ist nicht einfach, das aufzuweichen. Sich dessen erstmal bewusst zu werden, ist ein erster Schritt und dein Artikel hilfreich.

    Wie du weißt, I <3 MINI :-).

    Liebe Grüße, Conny

    • AlleAugenblicke

      Ich habe beim „Machen“.der Fotos an dich gedacht.

      LG. Werner

  2. HF

    „Manchmal steckt die Schönheit im Banalen.“ – und das häufiger, als im ausdrücklich als ’schön‘ apostrophiertem.
    Das Titelphoto mit den Reflexionen ist sehr gut gestaltet.

  3. Du hast soooo recht und doch ist es soooo schwer vom „angeblich“ rechten Weg abzuweichen. Ich habe mich mittlerweile so an meine 50 er Festbrennweiten eingeschossen, dass ich echt Probleme habe mit anderen Bilder zu sehen. Aber wahrscheinlich muss man sich manchmal zum Glück zwingen…

    Tolle Minibilder. Ich mag die Nachbearbeitung. Tolles Feeling bringst du rüber.

    Viele Grüße Jürgen

    • AlleAugenblicke

      Einfach mal mehr ausprobieren. Das „Einschießen“ auf eine Brennweite ist ja gerade auch mein Thema.
      Lg,
      Werner

  4. ARTiger Artikel, sehr kreative Idee und Umsetzung. Es ist gut ab und zu den gewohnten Weg zu verlassen….aber ja 🙂

    saludos Rue

    • AlleAugenblicke

      Hallo Rüdiger,

      immer kreativ geleitet… Genau wie du auch.
      Lg,
      Werner

  5. Sehr schön und mal was anderes. Das mit der Festbrennweite ist so ein Thema für sich, aber das beschreibst Du ja auch. Experiment gehört beim Fotografieren dazu und manchmal hat man Glück und es kommt sogar was brauchbares dabei rum. Also, warum nicht auch mal anders sein, ich finde Deine Bilder jedenfalls gelungen!

    LG, Gerd

    • AlleAugenblicke

      Danke, Gerd. – Hin und wieder muss ich mich einfach mit anderen fotografischen Themen auseinandersetzen. Die Folge ist dann eben auch das eine oder andere ungewöhnliche Motiv.
      Lg,
      Werner

  6. Das Banale ist so spannend, weil es eben nicht oofensichtlich ist und man ihm eine Chance einräumen kann, sich so zu entfalten, wie es nicht gewohnt ist. Da ist soviel Freiraum. Das ist dir bei den beiden Bildern gut gelungen.

    Ich höre öfter, dass die Einschränkung auf eine Festbrennweite viel Kreativität fördert. Damit bin ich noch nicht so warm geworden. Ich fokussiere mich lieber auf sehr enge Aufgabenstellungen, die ich mir setze auch in Umfeldern, wo man danach gar nicht suchen würde.

    • AlleAugenblicke

      Diese „selbstauferlegte“ Einschränkung ist im Prinzip aus meiner Faulheit entstanden, öfter/ständig das Objektiv oder die Kamera zu wechseln. – Und habe dann einfach festgestellt, dass mit diese Brennweite (zurzeit) genügt. Das kann sich durchaus auch wieder ändern. Wenn ich mir deine Arbeiten so anschaue, so folgst du auch gerne einem Prinzip, suchst das Motiv im Alltäglichen und magst klare Formen.
      Lg,
      Werner

  7. ja, das mag ich!! auch die farbbearbeitung! und oft finde ich die technischen einschränkungen angenehmer und die möglichkeiten der ewigen objektivumsteckerei als sehr anstrengend, weil man sich immer fragt, ob mit anderen parametern das bild vielleicht „besser“ geowrden wäre. wenn man sein system selber einschränkt, kann man freier motive suchen, sich von der technik lösen und mit dem herzen sehen.

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