{"id":2078,"date":"2016-03-07T09:30:46","date_gmt":"2016-03-07T08:30:46","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=2078"},"modified":"2016-03-06T17:27:04","modified_gmt":"2016-03-06T16:27:04","slug":"in-den-startloechern","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/in-den-startloechern\/","title":{"rendered":"In den Startl\u00f6chern"},"content":{"rendered":"

Gestern..<\/h2>\n

…sa\u00df ich w\u00e4hrend meines ausgiebigen Spaziergangs mit Emil<\/a>\u00a0f\u00fcr einen l\u00e4ngeren Moment genau hier: \u00a0Herbert`s Eck<\/a>\u00a0Von dort aus l\u00e4\u00dft es sich herrlch \u00fcber die ausger\u00e4umte Kulturlandschaft der Weser schauen. Es war trocken, der Himmel eine gro\u00dfe Palette an Graut\u00f6nen, hier und da durchbrochen von ein paar Wolkenl\u00fccken.\u00a0\u00a0Magie der Stille. Und dann h\u00f6rte ich sie:\u00a0Erst leise, noch leicht mit dem\u00a0Rauschen des Waldes zu verwechseln, doch dann immer deutlicher, kein Zweifel zulassend: Wildg\u00e4nse!\u00a0Was f\u00fcr ein sch\u00f6ner Augenblick. In ihm sammelten sich all die Gedanken und Gef\u00fchle, die sich bereits zuvor beim Marsch durch den Wald einstellen wollten: Der Fr\u00fchling kommt.\u00a0Und jedes Jahr aufs Neue, ist es ein gro\u00dfes, sch\u00f6nes Gef\u00fchl.\u00a0Ein Augenblick voller Dankbarkeit wieder einen\u00a0Fr\u00fchling erleben zu k\u00f6nnen.<\/h4>\n

Und wie ich dort so sa\u00df, \u00fcberlegte ich, wie gut wir es doch haben: WIr haben ein Dach \u00fcber dem Kopf, wir sorgen uns nicht um die t\u00e4glichen Mahlzeiten, Durst m\u00fcssen wir nicht leiden. Wir leben in Sicherheit. – Ganz im Gegensatz zu vielen anderen\u00a0Menschen auf der Welt, die sich deshalb aufgemacht haben, ihren Teil an Sicherheit, W\u00e4rme und Mahlzeiten bei uns zu suchen.<\/h4>\n

Und ich \u00fcberlegte weiter, was f\u00fcr ein reiches Land wir sind\u00a0und wie arm die Menschen, die aus Sorge um … (ja um was denn bitte sch\u00f6n eigentlich?), nur noch Hass s\u00e4en k\u00f6nnen und offensichtlich keinen Ma\u00dfstab f\u00fcr Gl\u00fcck haben.\u00a0\u00a0Und\u00a0der Restkatholik (wundersch\u00f6ne\u00a0Beschreibung dieses Zustands\u00a0von Wolfgang Niedecken<\/a>, die ich mir mal zu eigen mache)\u00a0in mir, erinnerte sich an einen der Grunds\u00e4tze:\u00a0„Geben ist seliger, denn nehmen“ und fragte sich, ob es dieses\u00a0christliche Leitbild\u00a0ist, was die deutschen Hassprediger glauben verteidigen zu m\u00fcssen.<\/h4>\n

Wohl eher nicht. Ihnen geht es\u00a0ja eher um das „Nicht-Hergeben“ – Von allem.<\/h4>\n

Gerne\u00a0m\u00f6chte ich\u00a0diesen Menschen ans Herz legen, mal wieder zu einem guten Buch zu greifen. Dieses hier zum Beispiel:\u00a0„Sterben“ von Karl Ove Knausgard<\/a>\u00a0– Ja, es ist lang und ja, es ist\u00a0auch in Teilen langatmig. Aber es ist auch spannend,\u00a0zum Teil witzig, zum Teil traurig.\u00a0\u00a0Aber immer von einer wunder- und kraftvollen Sprache. Mich zieht es (ja, ja, es ist lange auf dem Markt) gerade jetzt in seinen Bann. – Es ist so wohltuend lang in einer Welt, die oft nur noch aus \u00dcberschriften\u00a0und Kurznachrichten zu bestehen scheint.<\/h4>\n

Leute: Lest! m\u00f6chte ich schreien, lest mal wieder lange S\u00e4tze. So richtig mit Subjekt, Pr\u00e4dikat und Objekt. Lest mal wieder eine Zeitung, oder besser noch: ein Buch!\u00a0 Aber ich bleibe stumm. Es h\u00f6rt eh keiner zu.<\/h4>\n

Aber Euch m\u00f6chte ich jetzt sagen: Genie\u00dft diese Woche. Der F\u00fchling steht schon in den Startl\u00f6chern und mit ihm kehrt die W\u00e4rme zur\u00fcck. Ach ja, und schaut mal\u00a0wieder\u00a0in\u00a0ein Buch von Janosch<\/a>. Er wird am\u00a011.03. 85 Jahre alt. Tztz, Kinder, wie die Zeit vergeht.<\/h4>\n

\u00a0\"Land-\"<\/a><\/h4>\n

\"Land--2\"<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Gestern.. …sa\u00df ich w\u00e4hrend meines ausgiebigen Spaziergangs mit Emil\u00a0f\u00fcr einen l\u00e4ngeren Moment genau hier: \u00a0Herbert`s Eck\u00a0Von dort aus l\u00e4\u00dft es sich herrlch \u00fcber die ausger\u00e4umte…<\/p>\n