{"id":2702,"date":"2017-01-06T09:30:05","date_gmt":"2017-01-06T08:30:05","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=2702"},"modified":"2017-01-05T13:50:25","modified_gmt":"2017-01-05T12:50:25","slug":"liegen-lassen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/liegen-lassen\/","title":{"rendered":"Liegen lassen"},"content":{"rendered":"

Warum f\u00e4llt es uns so schwer, Dinge liegen zu lassen? <\/p>\n

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Dabei wissen wir doch: Gute Weine, gute Whiskeys oder Cognacs…. m\u00fcssen reifen, braucht Zeit. Gleiches gilt f\u00fcr Schinken oder K\u00e4se. Und wir legen  genau darauf auch Wert …. und zahlen sogar daf\u00fcr… Genau: weil eine gewisse Reife f\u00fcr Qualit\u00e4t und Genuss steht.  <\/p>\n

Fotos aber teilen dieses Schicksal nicht. Im Gegenteil. Der Trend geht zur Geschwindigkeit. Fotos machen, bearbeiten („entwickeln“), Fotos ins Netz stellen. Oft ein Prozess, der innerhalb weniger Minuten gemacht ist. Wenn es \u00fcberhaupt so lange Zeit braucht.  – Augenblicke sp\u00e4ter, sp\u00e4testens morgen, ist der Moment bereits vergessen. Datenm\u00fcll.  <\/p>\n

Warum nur diese Ungeduld? Warum erscheint das Ver\u00f6ffentlichen<\/strong> eines Fotos auf facebook oder Instagram oft wichtiger, als das Fotografieren<\/strong> selbst? <\/p>\n

Die Kunst, Dinge reifen zu lassen, ihnen Raum lassen. Weglegen, manchmal vergessen und dann wieder zur Hand nehmen und  zusehen, was geschieht oder geschehen ist. Sp\u00fcren, was das Foto mit einem selbst macht oder gemacht hat. Oder manchmal auch nur vertr\u00e4umt einem Gedanken nachh\u00e4ngen: „Ach,damals“ <\/p>\n

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Ich mag in diesem  Kontext das sch\u00f6ne Wort „entwickeln“ (und nicht nur bei der Handhabung  analoger Filmrollen) – Sich entwickeln<\/a>: darin schwingt so viel Gutes mit: Zeit, Reife, Gedanken, Wirkung, um nur ein paar von ihnen zu nennen. <\/p>\n

Wie aufregend und sch\u00f6n kann es sein, eine Aufnahme „zur Hand“ zu nehmen (und wenn es virtuell von der Festplatte ist)und sie nach Monaten oder gar Jahren  erneut zu betrachten? Was ist seither passiert? Wie sieht man das Foto jetzt- mit anderen Augen, neuen Erfahrungen? Welche Gef\u00fchle schwingen mit? Vielleicht erschlie\u00dft sich auch erst jetzt der Sinn eines Fotos, von der man sich im Zeitpunkt des Bet\u00e4tigens des Ausl\u00f6sers mehrfach gefragt hat, warum man es eigentlich gemacht hat?<\/p>\n

Der Zeit die Zeit geben, reif f\u00fcr eine Fotografie zu sein.   Sich selbst die Chance geben, mit der Zeit nicht nur \u00e4lter, sondern reifer zu werden und die Welt mit anderen Augen zu betrachten.   <\/p>\n

Lassen wir doch Dinge mal liegen. Es tut gut. <\/p>\n

Die Fotos dieses Beitrags eint eines: Sie liegen bereits l\u00e4nger auf meiner Festplatte. <\/p>\n

Hierzu eine kleine Leseempfehlung f\u00fcr ein Buch, das ich l\u00e4nger liegen gelassen habe: LIEGEN LERNEN <\/a> – Kein Buch \u00fcber Fotografie, aber \u00fcber das Leben <\/p>\n

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Warum f\u00e4llt es uns so schwer, Dinge liegen zu lassen?  Dabei wissen wir doch: Gute Weine, gute Whiskeys oder Cognacs…. m\u00fcssen reifen, braucht Zeit. Gleiches gilt f\u00fcr…<\/p>\n