{"id":3709,"date":"2018-06-01T09:30:38","date_gmt":"2018-06-01T07:30:38","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=3709"},"modified":"2018-06-01T10:56:41","modified_gmt":"2018-06-01T08:56:41","slug":"die-sache-mit-dem-commendatore","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/die-sache-mit-dem-commendatore\/","title":{"rendered":"Die Sache mit dem Commendatore"},"content":{"rendered":"

Ach ja,  Murakami<\/a>. Er und ich sind gute Freunde. Oder na ja, okay: Seine B\u00fccher und ich sind es. Wir kennen uns seit Jahren. Nein, ich denke es sind bereits Jahrzehnte. Wie die Jahre dahin gehen (ne, alter Hund? Ist doch so…?! Du wei\u00dft schon, wir beide und unsere Erinnerungen) <\/p>\n

Irgendwann sind wir uns \u00fcber den Weg gelaufen. Wahrscheinlich in einem Buchladen… In denen ich mich auch heute noch gerne aufhalte, die Atmosph\u00e4re und den Geruch der gedruckten Werke genie\u00dfe. Ich liebe es ein Buch zur Hand zu nehmen, den Klappentext und die ersten S\u00e4tze zu lesen und mich nach und nach in diese ganz eigene Welt zu ergeben.<\/p>\n

\"Murakami,<\/a><\/p>\n

So erging es mir auch mit dem Autor Haruki Murakami.  Ich habe zwar keinerlei Erinnerung daran, aber mein Gef\u00fchl sagt mir, dass es so gewesen sein MUSS. Ich nahm das Buch („gef\u00e4hrliche Geliebte“)<\/a> zur Hand, las den Text, dann die ersten S\u00e4tze. Und dann war es um mein literarisches Herz geschehen. Was ich damals nicht wu\u00dfte, aber nach Lesen weiterer Romane von ihm schnell lernte war, dass dieses Werk nicht so ganz typisch f\u00fcr das Schaffen von ihm ist. Doch das war mir schnell egal.<\/p>\n

Irgendwas faszinierte mich an ihm: Da regnet es schon mal Fische, laufen Menschen mit Schafsk\u00f6pfen durch Hotelflure oder man erreicht durch das Verlassen einer Autobahn eine andere Zeitebene.<\/p>\n

Bis zum Kennenlernen seiner Werke war mir diese Art von Fiktion suspekt. Bis dahin hatte ich nur ganz selten zu dieser Art Literatur gegriffen. Bei Murakami aber liebte und liebe ich es. <\/p>\n

 \"Murakami,<\/a>       <\/p>\n

Gerade habe ich sein letztes Werk ( Die Ermordung des Commendatore I +II)  beendet, und erst jetzt im Nachgang bemerke ich auf Schritt und Tritt, wie sehr mich diese Welt (immerhin werden hier „Metaphern zu Ideen“), die mich nun einige Wochen begleitet hat, im Denken und handeln pr\u00e4gt. Es geht darin (auch) um Malerei.  Offensichtlich geht darauf auch mein wieder entflammtes Interesse an den Bildern Gerhard Richters zur\u00fcck. Und beides -Murakamis Welt  und die Bilder Richters – entfachen unbewu\u00dft meine eigene Lust in der Fotografie am „unscharfen\/nicht konkretem Motiv“.<\/p>\n

Traumbilder, phantastische Szenen, surreale Welten. <\/p>\n

    \"Murakami,<\/a><\/p>\n

Doch wir digitalen Menschen haben jeglichen mystischen Zauber auf dem Altar der Null und der Eins geopfert und glauben, dass die Welt mit Algorithmen erst richtig rund l\u00e4uft. Doch wo bleibt unser Seelenheil? Ihm ist wohl mit Bin\u00e4rcodes nicht beizukommen.<\/p>\n

Wie gut es ist, diese surrealen Welten eines Murkami hin und wieder mit sich zu tragen, wenn das Hamsterrad ruft.<\/p>\n

Dann muss man auch nicht immer (alles) verstehen. Wie gut es manchmal tut, nichts zu verstehen. Nur machen, einfach tun. Sich einer Sache hingeben: Murakami, Richter und surreale Welten. Das tut gut, hilft der Kreativit\u00e4t, dem Kopf, der eigenen Fotografie und am Ende dem ganzen Menschen.<\/p>\n

Der alte Hund neben mir knurrt ein wenig. Fast meinte man es w\u00e4re ein L\u00e4cheln, hebt f\u00fcr einen kurzen Moment den Kopf und sch\u00e4ft dann zufrieden weiter.      <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Ach ja,  Murakami. Er und ich sind gute Freunde. Oder na ja, okay: Seine B\u00fccher und ich sind es. Wir kennen uns seit Jahren. Nein, ich…<\/p>\n