{"id":3855,"date":"2018-07-13T09:30:35","date_gmt":"2018-07-13T07:30:35","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=3855"},"modified":"2018-07-12T14:51:55","modified_gmt":"2018-07-12T12:51:55","slug":"grashalmen-beim-wachsen-zuschauen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/grashalmen-beim-wachsen-zuschauen\/","title":{"rendered":"Grashalmen beim Wachsen zuschauen"},"content":{"rendered":"

\"Grashalme,<\/a>Ich sitze auf der Terrasse und schaue den Grashalmen beim Wachsen zu. Langsam geht ein stiller Nachmittag in einen ruhigen Abend \u00fcber. Eine Stille, wie sie hei\u00dfe Sommernachmittage so oft mit sich bringen. Ich habe keine Ahnung wie sp\u00e4t es ist. Es spielt auch keine Rolle und es interessiert mich auch nicht. Die Hitze dieses Tages macht Zeit nahezu bedeutungslos. Schon heute morgen, mit den ersten Glockenschl\u00e4gen ist sie gefl\u00fcchtet und wartet ungeduldig an einem fernen Ort darauf, wieder ihre zerst\u00f6rerische Arbeit verrichten zu k\u00f6nnen. Bald wieder. Aber nicht jetzt. Nun ist zeitlos. <\/p>\n

Keine drei Meter entfernt liegt mein Freund im Gras. So wie er es immer tut: Unaufdringlich Schatten wie N\u00e4he suchend. Ich sp\u00fcre und liebe seine so selbstlose Freundschaft („du spinnst“, hebt er m\u00fcde seinen Kopf und schaut er mich an, „ich mache nur das, was ich am liebsten tue: ich faulenze! Nicht mehr und nicht weniger, du hoffnungsloser Melancholiker!“). Wie gut er tut.<\/p>\n

\"Grashalme,<\/a> <\/p>\n

Meine Gedanken wandern zur\u00fcck. Sie tun es gerne und auch oft. Das Geschehene aus den letzten Jahren braucht Raum. Immer wieder  streckt es seine F\u00fchler nach mir aus und und l\u00e4sst mich wissen, dass das Vergangene zwar vergangen, nicht aber vergessen ist. Ja,….und das ist auch gut so.<\/p>\n

Ich kann es kaum glauben: heute sitze ich hier auf einer Terrasse, sp\u00fcre dem Sommer nach und schaue den Schmetterlingen bei ihrem Flug durch den Garten zu. Wer h\u00e4tte das vor nicht allzu langer Zeit zu denken gewagt? Ich jedenfalls nicht. Da war sehr oft wenig klares Denken. Diese vergangenen Monate: Ein Sich-Treiben-Lassen. Dem Weg vertrauen lernen, der sich unter die F\u00fc\u00dfe schiebt (ein Dank an all jene, die mir mit An- und Einsichten \u00fcber Gott, die Welt und das Leben Wege gezeigt haben).    <\/p>\n

Und dann dieses kleine, wunderbare Wesen. Mit beiden F\u00fc\u00dfen nicht immer ganz fest auf dem Boden, aber daf\u00fcr fest in jedem Moment verhaftet, als g\u00e4be es nichts anderes auf der Welt.<\/p>\n

JETZT UND HIER. In ihr manifestieren sich gleicherma\u00dfen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie zeigt uns allen ihre lange Nase, wenn wir „Erwachsenen“ mal wieder dem Hamsterrad verfallen. Mit ihr sein, hei\u00dft von ihr lernen. So vieles. So viel Gutes.<\/p>\n

\"Grashalme,<\/a><\/p>\n

Das Leben als Kinderspiel.  Das Leben EIN Kinderspiel. Wer sagt eigentlich, dass es anders sein muss? Die Vernunft? („ach komm mir jetzt nicht mit der, grunzt der vierbeinige Freund da dr\u00fcben auf der Wiese, „schau dir an, wohin sie die Menschen gebracht hat, diese Vernunft!“ – Er g\u00e4hnt ausgiebig und schl\u00e4ft weiter).<\/p>\n

Weniger Vernunft, mehr Kinderreime. Tanzen, singen, spielen. Den Hund am Ohr kraulen. Herrn Seehofer einen Brief schreiben. Dann wieder Grashalme z\u00e4hlen.  <\/p>\n

\"Grashalme,<\/a><\/p>\n

    \"Grashalme,<\/a><\/p>\n

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Ich sitze auf der Terrasse und schaue den Grashalmen beim Wachsen zu. Langsam geht ein stiller Nachmittag in einen ruhigen Abend \u00fcber. Eine Stille, wie…<\/p>\n