{"id":4570,"date":"2019-07-12T15:00:30","date_gmt":"2019-07-12T13:00:30","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=4570"},"modified":"2019-07-09T15:46:11","modified_gmt":"2019-07-09T13:46:11","slug":"bowie-und-ich","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/bowie-und-ich\/","title":{"rendered":"Bowie und ich"},"content":{"rendered":"\n

Das Bild im Bild <\/h2>\n\n\n\n
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Foto aus dem Zeitmagazin 49\/2017 – Interview mit der Fotografin Christine de Grancy <\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

An der Wand meines Arbeitszimmers h\u00e4ngt ein Zeitungsausschnitt aus dem Zeitmagazin 49\/2017. Er zeigt ein Foto von David Bowie aus dem Jahr 1994. Dieses Foto ist eines meiner Lieblinge. Ja tats\u00e4chlich. Weder ist es ein Fineart Print, noch anderweitig hochwertig gedruckt. Auch ein Rahmen fehlt. Eine simple Kopie, befestigt mit Nadeln. Dort h\u00e4ngt es nun schon eine ganze Zeit. Und seither spricht es aus ihm und mit mir.<\/p>\n\n\n\n

Da ist einerseits Bowie selbst und mit ihm die Magie seiner Kreativit\u00e4t: Nat\u00fcrlich seine Musik, dann auch seine Kunst, seine Figuren, sein Leben, und ja, auch sein Tod 2016. Und andererseits ist da dieses kleine Portrait: Bowie, in einer stillen Pose, im Gras sitzend, in der Hand eine Zigarette haltend, den Blick selbstvergessen in die Weite. Sein Mund von einem leichten L\u00e4cheln umspielt. <\/p>\n\n\n\n

Ein zartes, stilles Portrait. Es r\u00fchrt und bewegt mich. Immer wieder aufs Neue. So kennt man Bowie (eher) nicht. Die Aufnahme hat ihn wohl in einem Moment getroffen, in dem er bei sich und seinen Gedanken war. Eine Momentaufnahme, die den Blick auf den Menschen hinter der Figur David Bowies richtet. Das Portrait hat nichts von dem Glamour seiner vielschichtigen Figuren oder B\u00fchnenauftritte. Die Aufnahme selbst ist schlicht, ohne technischen Aufwand und gro\u00dfe Lichtsets entstanden. <\/p>\n\n\n\n

Dieses Foto ist ein Produkt des Besuches von David Bowie in der Nervenklinik Gugging <\/a> in \u00d6sterreich, auf den Spuren seines Halbbruders. Mit dabei waren Brian Eno und Andr\u00e9 Heller und eben jene Fotografin (und Freundin Hellers, CHRISTINE DE GRANCY<\/a> ), die sich an jenem Tag, wie sie selbst schreibt „so cham\u00e4leonhaft bewegte, dass sie kaum auffiel“. Darin liegt wohl auch die Kunst dieses kleinen Portraits, was (mir) so viel erz\u00e4hlt. <\/p>\n\n\n\n

F\u00fcr mich liegt in dieser Form des Portraits all der Zauber eines guten Fotos. Ein Foto, was mehr macht, als nur ablichten: Es zeigt einen Menschen hinter der „Figur David Bowie“, vielleicht in einem Augenblick der Verletzlichkeit und Nachdenklichkeit. Seltene (\u00f6ffentliche) Momente im Leben David Bowies. Ein gutes Portrait kann so vieles leisten. <\/p>\n\n\n\n

Ich liebe dieses Foto. <\/p>\n\n\n\n

Ich f\u00fcge diesem Beitrag einen Song von David Bowie aus dem Jahr 2013 an. Er scheint mir gut geeignet und passend zu seinem Portrait aus dem Jahr 1994. Hier scheint er mir auf eine ganz andere Art und Weise \u00e4hnlich menschlich. <\/p>\n\n\n\n

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