{"id":4623,"date":"2019-08-27T12:44:55","date_gmt":"2019-08-27T10:44:55","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=4623"},"modified":"2019-08-27T13:30:04","modified_gmt":"2019-08-27T11:30:04","slug":"endlosigkeit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/endlosigkeit\/","title":{"rendered":"Endlosigkeit"},"content":{"rendered":"\n

Ein Abend am Meer. <\/h2>\n\n\n\n
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Es ist ein warmer Sommerabend. Allm\u00e4hlich wird das Blau zu einem Rot, bis sich nur noch die Schatten der Berge am Horizont von der Dunkelheit abgrenzen. Es wird Nacht. Im Wetterbericht erhielte dieser Abend in Deutschland wohl das Pr\u00e4dikat „tropisch“. Ich liege an einem wunderbaren Strand und dort wo ich bin, ist es egal, welchen Titel diese Nacht tr\u00e4gt. Mein Blick verf\u00e4ngt sich in der Flut der Sterne, es fallen einige Sternschnuppen. Von irgendwoher dr\u00e4ngt sich ein leises Lachen in mein Ohr. Und immer rauscht das Meer. Wir Menschen sind nicht mal ein Fliegenschiss in diesem Universum. Ein wunderbarer Gedanke. Alles wird ruhig in mir. Alles ist bedeutungslos. Nur das Jetzt ist wichtig. Das Hier. Das Sein. Meine Menschen. <\/p>\n\n\n\n

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Meer<\/p>\n\n\n\n

Wenn man ans Meer kommt
soll man zu schweigen beginnen
bei den letzten Grashalmen
soll man den Faden verlieren
und den Salzschaum
und das scharfe Zischen des Windes einatmen
und ausatmen
und wieder einatmen 
Wenn man den Sand s\u00e4gen h\u00f6rt
und das Schlurfen der kleinen Steine
in langen Wellen
soll man aufh\u00f6ren zu sollen
und nichts mehr wollen wollen nur Meer 
Nur Meer <\/p>\n\n\n\n

Erich Fried<\/p>\n\n\n\n

Diese Zeilen lese ich sp\u00e4ter, ich liege schon im Bett. Mich durchdringt die scheinbare Endlosigkeit dieser Nacht. Und ja: Nichts mehr Sollen, nichts mehr Wollen: Nur Meer. <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Ein Abend am Meer. Es ist ein warmer Sommerabend. Allm\u00e4hlich wird das Blau zu einem Rot, bis sich nur noch die Schatten der Berge am…<\/p>\n