Die Schuhe meines Vaters<\/strong><\/p>\n\n\n\nGanz deutlich sehe ich das schwarz Paar Schuhe dort im Flur stehen: Frisch gewienert, auf Hochglanz poliert. \u00dcberhaupt sind sie gut gepflegt, wenngleich ihnen anzusehen ist, dass sie viel und oft benutzt worden sind. Doch der reichliche Einsatz schwarzer Schuhcreme und der beinahe t\u00e4gliche Einsatz von Lappen und B\u00fcrste haben ihnen gutgetan. Dieses Paar Schuhe, Gr\u00f6\u00dfe 43, haben ihren exklusiven Platz vor der billigen Kommode, in der alle anderen Schuhe unserer Familie ihren Platz haben.<\/p>\n\n\n\n
Warum ich dieses Bild auf einmal, nach mehr als vier Jahrzehnten, so klar und eindeutig vor mir sehe, wei\u00df ich nicht. Es ist so deutlich, ich meine sogar den eigenartigen Geruch der Schuhcreme, mit der sie geputzt wurden, in der Nase zu haben. Aber warum? Und warum jetzt? So sehr ich auch dar\u00fcber nachdenke, mir will partout kein Grund einfallen. Nach all den Jahren.<\/p>\n\n\n\n
Warum gerade dieses Paar Schuhe? Es sind die Schuhe meines Vaters. Seine Dienstschuhe zur Uniform. Die Schuhe, die er jahrelang, jeden Morgen aufs Neue schn\u00fcrte, um sich dann auf den Weg in den Dienst zu machen.<\/p>\n\n\n\n