{"id":5489,"date":"2021-02-15T10:00:00","date_gmt":"2021-02-15T09:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=5489"},"modified":"2021-02-14T14:13:46","modified_gmt":"2021-02-14T13:13:46","slug":"bilder-und-worte","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/bilder-und-worte\/","title":{"rendered":"Bilder und Worte"},"content":{"rendered":"\n

Neulich las ich irgendwo, dass wir uns inzwischen im Zeitalter des „Wortes“ befinden, nachdem wir ein Jahrzehnt und l\u00e4nger im Zeitalter des „Bildes“ lebten. Das gesprochene Wort hat dem Artikel zu Folge, das Bild in seiner Bedeutung abgel\u00f6st. <\/p>\n\n\n\n

Aha. <\/p>\n\n\n\n

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Der Autor des Artikels machte seine Aussage vor allem an der „Clubhouse App“ fest und begr\u00fcndete im weiteren Verlauf seine Behauptung auch mit der „Flut“ an Podcasts. Den Grund f\u00fcr diese Entwicklung (also diese hin zum Wort) sah der Autor (leider ist mir g\u00e4nzlich entfallen, wo ich auf diesen Artikel stie\u00df) an der „Fl\u00fcchtigkeit“ des gesprochenen Wortes, das ebenso schnell ge\u00e4u\u00dfert wie wieder vergessen ist. So passe das Wort doch gut (besser) zu der Schnelllebigkeit des Netzes und \u00fcberhaupt: unserer Welt. <\/p>\n\n\n\n

Nun ja: Worte kann man (noch) schneller rausrotzen als Fotos. So weit, so banal. Aber auch so gut? <\/p>\n\n\n\n

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Viel zu viele Gedanken, Sch\u00e4del explodiert,<\/em><\/p>

\u00dcberdosis Bilder, \u00fcberinformiert<\/em><\/p>

L\u00fcgen und Tabellen, Horror schwarz auf wei\u00df,<\/em><\/p>

Werbespots und Terror, bis du nichts mehr siehst <\/em><\/p>Aus : „N\u00f6her zo mir“, Wolfgang Niedecken<\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n

Der Mensch braucht ja eine Ordnung, die Orientierung und Halt bietet: Sie ist die Klammer in der Gesellschaft. Und wenn es denn hilft. Na dann: leben wir eben im Zeitalter des Wortes. <\/p>\n\n\n\n

Ich ahne nur, es wird nicht helfen. Leben wir nicht eher im Zeitalter des „Zuviel an Worten und Bildern“ , des „Viel-zu-schnell-abgesonderten-M\u00fclls-ohne jegliche-Reflektion“? – Das gilt f\u00fcr Worte und f\u00fcr Bilder. <\/p>\n\n\n\n

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Weck mich aus dem Albtraum, sag mir wo ich bin,<\/em><\/p>

in all den Labyrinthen, bleibt mir nur deine Stimme,<\/em><\/p>

lieb mich, wenn ich hasse, w\u00e4rm mich, wenn ich friere,<\/em><\/p>

das einzig, was ich wirklich wei\u00df, ist, wo ich hingeh\u00f6re. <\/em><\/p>Aus : „N\u00f6her zo mir“, Wolfgang Niedecken<\/cite><\/blockquote>\n\n\n\n

Zum Gl\u00fcck bleibt die Wahl. Und die Freiheit, jederzeit den „Off-Schalter“ zu bet\u00e4tigen. <\/p>\n\n\n\n

Im Hinblick auf die Entscheidung \u00f6fter mal die Spreu vom Weizen zu trennen, lege ich den Interessierten an der Fotografie und des geschriebenen Wortes \ud83d\ude42 das Buch „Freude am Sehen“ <\/a> ans Herz. Ich bin \u00fcber einen Beitrag bei Michael Omori Kirchner<\/a> gesto\u00dfen. <\/p>\n\n\n\n

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Man muss es nicht „kontemplativ“ nennen. Man darf auch getrost alle anderen Schlagworte vernachl\u00e4ssigen, die im Buch eine Rolle spielen. Die Empfehlung lautet einfach, die Freude am Sehen zu haben (oder wieder zu finden) und sich auf das (auf sein) Fotografieren einzulassen.<\/p>\n\n\n\n

Das ist am Ende berauschender, als im ewigen Stream der Netzwelt vor Langeweile zu ertrinken. <\/p>\n\n\n\n

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