Ich ziehe sehr gerne durch die Stra\u00dfen von St\u00e4dten und beobachte Menschen. Vielleicht liegt darin meine Lust begr\u00fcndet, dieses Beobachten auch in Fotos festzuhalten. Ich verfolge die \u201eStreetphotography-Szene\u201c mehr oder weniger intensiv. Mit vielem, was innerhalb der Szene als \u201ehipp\u201c propagiert wird, kann ich doch nur wenig anfangen: \u00a0Vieles erscheint mir zu aufgesetzt, zu stylish, zu modern: immer auf der Suche \u201enach dem einen Foto\u201c.<\/p>\n
Wie wohltuend \u201ealtmodisch\u201c (im besten Sinne des Wortes) und unaufgeregt kommt da der Bildband „Vor Zeiten – Alltag im Osten“ von Harald Hauswald\u00a0daher: Ein feiner Beobachter inmitten des t\u00e4glichen Lebens war hier unterwegs und hat das eingefangen, was wir nun, Jahrzehnte sp\u00e4ter als\u00a0Zeitgeschichte\u00a0anerkennen: Kleine Szenen des Alltags, Menschen in ihrem Sein, Stra\u00dfen, H\u00e4user und Infrastruktur im zeitgen\u00f6ssischen Kontext. Gro\u00dfartig, wie es Hauswald versteht, sein Umfeld und den Alltag der DDR zu portraitieren. Niemals aufdringlich, aber auch niemals distanziert. Immer mittendrin, kleine Geschichten erz\u00e4hlend. Wohltuend klar und pr\u00e4zise.<\/p>\n
Ein toller Band \u00a0f\u00fcr alle, die zeitgen\u00f6ssische Fotodokumentationen lieben und einen anderen und neuen Zugang zur Fotografie auf der Stra\u00dfe suchen oder sich einfach gerne neu inspirieren lassen.<\/p>\n