{"id":6284,"date":"2023-04-13T15:45:45","date_gmt":"2023-04-13T13:45:45","guid":{"rendered":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/?p=6284"},"modified":"2023-04-13T15:45:46","modified_gmt":"2023-04-13T13:45:46","slug":"kneipenbummel","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/alleaugenblicke.de\/kneipenbummel\/","title":{"rendered":"Kneipenbummel"},"content":{"rendered":"
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Es ist kein bestimmtes Bild, was sich mir aufdr\u00e4ngt. Es sind vielmehr eine Reihe von Bildern, die sich zu einer Art Filmsequenz verdichten: Stimmengwirr, rauchgeschw\u00e4ngerte Luft, laute Musik, die von Musikcassetten abgespielt wird, Bierringe auf den Tischen, volle Aschenbecher, halbdunkle R\u00e4ume, der Geruch von Pommes und Bier\u2026. Und bei Tageslicht immer ein wenig eklig: Die Kneipe Ende der 70iger bis Ende der 80iger Jahre.<\/p>\n\n\n\n

Dort trafen wir uns. Die Kneipe war so etwas wie unser zweites zu Hause. Nach der Schule, nach dem Training im Sportverein, bevor wir in die \u201eDisko\u201c gegangen sind und oft auch nach der \u201eDisko\u201c. Dort kannten sich alle. Dort hingen wir ab. Und wer dort abhing war \u201ein\u201c.\u00a0 In Kneipen lief die Musik, die im Radio nicht lief, denn was im Radio lief, gefiel unseren Eltern. In Kneipen sprachen und diskutierten wir \u00fcber Themen, die zu Hause totgeschwiegen wurden. Und kamen Kneipenthemen doch einmal zu Hause zur Sprache, endeten die Gespr\u00e4che meist in gegenseitiger Ratlosigkeit. \u00a0<\/p>\n\n\n

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Ich sa\u00df also oft in Kneipen. Pr\u00e4ziser: In zwei Kneipen. In der Stadt meiner Jugend in Nordhessen. Dort spielten sich wesentliche Szenen meiner pubert\u00e4ren Existenz ab. Beide Kneipen wurden so ungewollt zur B\u00fchne meines pers\u00f6nlichen Dramas \u201eErwachsenwerden\u201c.\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0 \u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0<\/p>\n\n\n\n

Wann eigentlich wurde die Kneipe zur Lounge?<\/p>\n\n\n\n

Irgendwann war sie einfach weg. Es war Schluss mit Alkohol. Rauchen wurde sowieso ge\u00e4chtet. Rockmusik wich geschmeidigen Beats, die kaum voneinander unterscheidbar, permanent den Raum beschallten. Die Bierringe auf den Tischen verschwanden, daf\u00fcr gab es nun Aperol. Das schmierige Flair dunkler R\u00e4ume wurde vom ents\u00e4ttigten Pastellton-Ambiente toter Instagram-Wohnwelten abgel\u00f6st.  Pommes waren auf einmal fettig und kalorienlastig, wer  Currywurst a\u00df, war imEwig-Gestrigen verhaftet. Avocadocreme, Tortillas, bunte Salate und Ingwertee nahmen ihre Pl\u00e4tze ein.<\/p>\n\n\n\n

Alles ist sch\u00f6n. \u00a0<\/p>\n\n\n

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Doch: Tats\u00e4chlich gibt es sie noch! Vereinzelt. Hier und da hat sie ihren Platz behauptet. Bescheidener als fr\u00fcher, versteckt hinter Glitzer und Glamour. Oft dort wo man sie kaum vermutet, da fristen sie ihr Leben: Die Kneipen.<\/p>\n\n\n\n

Eine davon ist die Ziegelh\u00fctte<\/a>. Hier in meiner Gegend. Sie hat vieles von dem, was einen Kult-Status ausmacht. Daneben gibt es gutes Essen und immer auch gute Musik. Die Ziegelh\u00fctte ist ein Grund mehr, den Kraichgau zu besuchen. Und dazu gibt es hinter der Theke eine „Type“, den eine Kneipe eben auch braucht um zu leben: Mado. <\/p>\n\n\n\n

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Dieser kleine Beitrag ist keine kommerzielle Werbung. Hier flie\u00dft kein Geld oder geldwerte Vorteil. Ich schreibe nur \u00fcber Sachen, die mir Freude machen. Die Ziegelh\u00fctte und Mado geh\u00f6ren dazu. <\/p>\n\n\n\n

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