Der Blick aus dem Fenster um vier Uhr nachmittags: ein gefühlter früher Abend. Trostlosigkeit beim Blick auf die Straße, Ein graues Einerlei. EIn paar Flecken Licht drängen hinaus auf die Monotonie aus himmelgrau, betongrau, gesichtsgrau.
EIn paar Stunden später stehe ich wieder mal am Alex. Zwischen die Häuserschluchten der Shoppingparadiese drängen sich jetzt die kleinen Fress- und Saufhütten  des bevorstehenden Weihnachtsmarktes. Ach, ist es schon wieder soweit? Die Touristen zücken  wieder in Massen ihre „mobile phones“ um auch den Aufbau des Marktes in schnellen Bildfolgen festzuhalten. Das Handy am Stock: Schnell noch ein Selfie mit dem noch nicht beleuchteten Weihnachtsmann im Hintergrund und dann ab damit ins Netz und in die Heimat: See here, I`m in Berlin! A part of it.
Aber ich bin es auch:  Teil dieser Szene, dieser Menschen, die wie zwischen Buden, Primark, Kaufhof und dem Fernsehturm wie Geister wirken. Und in diesem Moment nehme ich die Kamera aus meiner Tasche.
Warten auf
Montagmorgens –besser noch
am Sonntagabend: alle Farben
fein säuberlich in Koffer gepackt.
Das graue Kostüm, nach 48 Stunden
Paßt es noch immer –VERDAMMT!
Bis Freitag –gegen Mittag –
Der Kofferschlüssel in der
Tasche juckt
(© Werner Pechmann)
Ein wunderschöner Text, Werner! Die sw Bilder sind wohl passend… aber für mich ist aber das Letzte zu oszillierend, kontrastreich. Es ist aber mein Ding, dass ich eben feine Ãœbergänge der Grautöne mehr mag.
Liebe Grüsse aus dem nebligen Burgdorf in der CH. Paul
Hallo Paul,
so sind wir alle unterschiedlich im Sehen und im Sein. Danke für deine Worte. Für dich eine gute Zeit!
Lg,
Werner
Hi Werner,
ein schöner Text und sehr starke Fotos – mein Favorit ist das zweite !
Ich habe eigentlich nichts gegen den Winter, aber dass es in den letzten Tagen um 4 Uhr schon fast dunkel war, wirkte doch etwas deprimierend…
LG, Netty
Hallo Netty,
so ging es mir auch: Vier Uhr, und das Licht ist aus! – Aber man kann auch dann noch was fotografisches tun 🙂
Lg,
Werner
Hallo Werner,
ist doch jetzt eine gute Zeit zum Fotografieren. Die Doppelbelichtungen sind klasse, sie betonen oft das Geisterhafte, Anonyme, wenn die Details verschwimmen. Ich mag diese Methode selber sehr gern einsetzen, ist allerdings auch nicht so einfach. Find ich jedenfalls 😉
Das erste Bild gefällt mir auch sehr gut. Die Reflexionen sorgen für etwas Verwirrung, dazu die leichte Unschärfe im Bild, das passt ganz wunderbar.
LG kiki
Moin Kiki,
die Doppelbelichtungen sind immer mal wieder ein schönes Stilmittel. Aber ich ahne, man muss sie mit aller Vorsicht verwenden, sonst wird`s verkitscht.
Lg,
Werner
Der Text entführt mich in die Stimmung, die das erste s/w-Bild transportiert. Das passt sehr schön und ich mag die Komposition! Das Unscharfe unterstreicht es. Die Wahl, hier alles verschwimmen zu lassen und nicht nur die Geister, ist eine Aussage. Bei dem Foto darunter ergibt sich für mich als Betrachter das Problem, dass die bewegten Zweige des großen Baums eine unglaubliche Unruhe und Irritation bringen und dadurch zu dominant sind, was von dem Blick aufs eigentliche Geschehen, die Geister, ablenkt. Vielleicht wäre die Reduktion auf weniger Bildelemente und ein engerer Ausschnitt hier eine Idee?
LG, Conny
Moin Conny.
letztlich war es ein Probieren und Testen, ein kreatives After-Work Event 🙂
Lg,
Werner
Klasse Text, super passende Bilder dazu, Deine Melancholie ist richtig spürbar!
Lieben Gruß und eine tolle Woche,
Jörg
PS: halt durch bis Freitag 😉
Danke, Jörg – Für dich auch eine schöne Woche.
Der Winter hat ja noch nicht einmal begonnen und schon ‚bluest‘ es – oder liegt das an Berlin (was ich verstehen würde)? ‚Raus aufs Land‘ ist ein Lösungsvorschlag – die Natur ist auch in grau schön!!
Hoffentlich ist Dir nicht wirklich so zumute, wie es der Stil der Fotos zeigt, Werner.
Gruß, HF
Hans, das war kein grundsätzlicher Winterblues (woher auch… bei frühlingshaften Temperaturen), sondern ein grauer Blick aus dem Fenster. – Da ich das Glück (oder das Pech; ist ja immer eine Frage des Standpunkts 🙂 – Ich spreche lieber vom Glück) habe, Wahlberliner (beruflich) sein zu können und noch einen weiteren Wohnort im Grünen habe, weiß ich das Grau der Natur sehr zu schätzen
Lg,
Werner
Ein schöner Beitrag und der Blues funktioniert. Habe ihn gerade mal mit Gitarre probiert. Ich bin jetzt schon froh wenn die Weihnachtzeit vorbei ist. Wird ja von Jahr zu Jahr schlimmer mit dem Kommerz oder kommt nur mir das so vor?
Liebe Grüße, Gerd