Zum Inhalt springen

DU

Puuh, da liegt es wieder in den letzten Zügen….  Das Jahr.

Statt eines „Selfies“ in Form eines Rückblicks auf die vergangenen zwölf Monate ein paar Gedanken, die mich in diesem Jahr (vor allem fotografisch) begleitet haben.

Der Titel meines Blogs ist ja so etwas wie mein „fotografisches Leitmotiv“: Er lehnt sich an den Song von BAP „All die Augenblicke“, dessen Text von Wolfgang Niedecken meine Auseinandersetzung mit dem Zeitbegriff  und meine (fotografischen) Inhalte kreativ befruchtet hat und es immer noch tut.

Ich  erzähle kein Geheimnis: Für mich ist Fotografie (immer) Gefühl: Beim Fotografieren selbst, bei der Motivauswahl, bei der Lichtsetzung, beim „Einfangen“ eines Gesichtes, eines Menschen, einer Körperhaltung, eines Ausdrucks. Beim Festhalten eines Moments: Es wird Erinnerung produziert.  Dabei sind Kamera und Technik  Mittel zum Zweck. Ein Handwerkszeug. Nicht mehr.  Deshalb interessieren mich technische Eigenschaften einer Kamera nur am Rande. Und technisch perfekte Fotos sind mir ein Graus: Mit ein wenig Sachverstand (die Betonung liegt dabei auf „wenig“) lassen sie sich leicht produzieren und versetzen ihre Macher in den Glauben, sie beherrschten die Kunst der Fotografie: So entstehen in Massen sinnentstellte Bilder ohne Inhalt und buntgepeppte Aufnahmen, die bereitwillig in den social media geteilt und diskutiert werden. Dieser Trend scheint ungebrochen: offensichtlich wächst die Zahl derer, die glauben, eine halbnackte Frau mit Schleier auf einer Waldlichtung in violetter Lichtstimmung sei Kunst, noch immer rasant.

Im Leitartikel der aktuellen Ausgabe der BRAND EINS von Wolf Lotter,  spricht er über den Unterschied zwischen „Selbstverwirklichung“ und dessen Schein. – Darin geht es nicht um Fotografie…. oder? …… man kann diese These auch auf den riesigen Fotografen- Markt und den Hype hierzulande übertragen: Hier finden sich sehr viele „Selfies“, die das tun,  von dem sie glauben, dass es man es tun muss, um bei einer breiten Masse anzukommen.

Die Alternative ist, das zu tun, was und wer man ist. Mit seiner Person und Persönlichkeit. Ohne Netz und Preset. Das setzt voraus, dass man reflektiert und kritisiert. Sich selbst und andere.  Und weniger an Technik und mehr an sich selbst glaubt.

Sein Artikel endet mit den Worten „Mach dein Ding – nicht meins“

Das unterschreibe ich. So wie es dort steht.

Und das wünsche ich allen für das nächste Jahr.

4 Kommentare

  1. HF

    Zustimmung – und bis 2015!!

  2. Ja, lass es uns machen, unser Ding. Du Deins, ich meins 😉
    Frohe Weihnachtszeit und schöne Festtage,
    Jörg

  3. Vielen Dank für deinen guten Wunsch für uns alle! Es ist vermutlich das Schwerste, zu erkennen, was denn das eigene Ding ist. Leicht fühlt man sich gelockt, leicht verirrt man sich. Ich hoffe also, dass dein Wunsch für viele von uns in Erfüllung geht :-). LG, Conny

  4. Auch von mir volle Zustimmung – mir ist die Stimmung und die persönliche Note auch viel wichtiger als perfekte, nichtssagende Bilder!
    Ich wünsche dir noch schöne Rest-Weihnachten und alles Gute für das kommende Jahr!
    LG, Netty

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner