Diese Woche das Klima wieder. Ebengerade noch G20, letzte Woche der Diesel mit seinen Fahrverboten (ja auch irgendwie Klima) und der Migrationspakt. Und dann war da noch irgendeine Reform. Hartz 4, Rente, Steuer. Irgendwie auch egal. Ist ohnehin die ewig währende Abfolge stets gleicher Themen… Na gut, die Reihenfolge variiert.
Nun also wieder Klima. Dieses Mal in Polen. Bin gespannt ob es gelingt, den Prolls dieser Welt klarzumachen, worin der Unterschied zwischen Wetter und Klima besteht. Ich bin nicht sehr optimistisch. Also machen wir einfach weiter: Die Politik, die Welt und wir. Wir sind ja nun auch geschäftig und beschäftigt. Mit dem Jahresende und so. Wir zieren unsere Hütten mit Zweigen, Sternen und Kerzen und inszenieren unsere Gemütlichkeit auf Instagram. Schnell noch ein Foto hochgeladen, damit ein jeder sehen kann, wie schön es bei uns ist. Check.
Meide die lauten und streitsüchtigen Menschen, denn sie sind eine Qual für den Geist. (aus „Desiderata“ von Max Ehrmann)
Ich finde, ein guter und weiser Ratschlag. Lassen wir die Lauten mit ihren Parolen ins Leere laufen. Abseits des tumben Getöses findet man das eine oder andere kleine Glück im Leisen.
Man kann auch einfach mal gar nichts sagen, lange Spaziergänge machen (jetzt sogar im Regen – wie mir scheint, eine Seltenheit in diesem Jahr), auf dem Sofa sitzen und ein Buch lesen (Thomas Pynchon zum Beispiel), sich langweilen und an nichts denken oder auch ungezwungen nachdenken und auf gute Ideen kommen. Auch dazu eignen sich Adventswochenenden: ich lege diese Dinge jedem ans Herz.
Nun also wieder Advent.
Hallo Werner,
als bislang stille Mitleserin deines wunderschönen Blogs melde ich mich jetzt mal zu Wort.
In vielen Familien ist die Weihnachtszeit mit einer sehr hohen Erwartungshaltung verknüpft. Dieser Perfektionismus sorgt für zusätzlichen Druck sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren. Warum lassen sich viele so stressen? Genau das ist das Gegenteil von dem, was die Adventszeit ausmachen soll. Ich mache da nicht mit.
In unserer schnelllebigen und hektischen Zeit sollte man doch alles vermeiden, was einen zusätzlich stresst. Dann ist eben mal nicht alles perfekt. Und meistens erwartet es auch keiner. Das gleiche mit Weihnachten an sich.
Wie du selbst schreibst, man kann auch den Weg der Ruhe, Entspannung und Gelassenheit gehen. Es ist tatsächlich möglich.
Ich wünsche dir eine geruhsame Adventszeit. Sofa und Buch und Wald und frische Luft sind einfach die besten Geschenke an sich selbst in dieser Zeit.
Liebe Grüße, Sabine
Liebe Sabine,
Vielen Dank für deine lieben Worte. Auch ich sehe in dieser Zeit des Advents wie du die Möglichkeit, sich (auch) für die wirklich wichtigen Dinge Zeit zu nehmen und ein klein wenig den „Zauber“ auf sich wirken zu lassen.
Leider „tickt“ unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht inzwischen anders. Und was für Möglichkeiten verschenken Menschen dadurch?
Ich wünsche dir weiterhin eine besinnliche Adventszeit.
LG Werner
Danke Werner für die passenden Worte. Ich glaube, es gehört auch Mut dazu gegen den Strom der Massen und den 24h Tickern mal einen Gang zurück zu schalten und die Langsamkeit wieder neu für sich zu entdecken. Man sollte sich einen Tag in der Woche leisten für die wirklich wichtigen Dinge und die finden im analogen Leben stand. Wer das analoge Leben schätzt der entwickelt ebenso eine andere Sicht auf die virtuelle Welt.
Und Bäume im Winter sind immer wieder besondere Schönheiten wie man bei dir sehen kann.
Dir wünsche ich auch viele besinnliche Momente in der Adventszeit.
LG, Stefan
Nun also wieder. Dieses Jahr ist es anstrengend. Nun also wieder. Eigentlich zu viel von allem, sogar vom Schönen. Nun also wieder der Druck, sich auch noch zu entspannen in all dem Trubel. So kommt es mir vor, nun wieder. Ja.
Ich träume von Patentrezepten, schaffe es aber nicht früh schlafen zu gehen, ich träume von Konzepten und verliere mein Gedächtnis, mein online-Gedächtnis zumindest. Zum Glück nur. Da rollt noch mehr Arbeit auf mich zu undicht erwarte die Klärung, Läuterung und Zäsur zum Jahreswechsel. Ich werde wohl durcharbeiten, damit die Erwartung nicht zu groß wird.
Nun also wieder. Alles. Gleichzeitig. Pick Dir das raus, was Dir gut tut, Werner! Ich versuche das auch.
Das sollte nicht nur für den Advent gelten …
Ich schenke meiner Familie das ganze Jahr über das, was man mit Geld nicht kaufen kann: ZEIT!