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Pabuca exhibtion

Will man Berlin aus Sicht seiner Ausstellungen und Bühnen zeigen, so muss man im Grunde die komplette Stadt zeigen: Berlin selbst ist Bühne, wird mehr und mehr zu einer öffentlichen Ausstellung, auf der alles und jedes zur Attraktion wird. Touristen und Schaulustige beherrschen das Bild; in denen Szenevierteln Prenzlauer Berg und Friedrichshain wird der Mensch zum Schausteller seiner selbst.

Doch je mehr der öffentliche Raum zur Show gerät, desto mehr wird das Leben zur Nebenrolle

 Dies ist mein Beitrag zum Wochenthema des Projektes PABUCA

Aufgang

Erinnerung

16 Kommentare

  1. Schöner Beitrag zum Thema und wie recht Du hast. Das Leben in Berlin ist schon lange zur Nebenrolle geworden und andere Dinge stehen dort im Vordergrund, aber das ist ja ein generelles Hauptstadt Problem. Nun denn, man kann nicht alles haben. Deine Fotos zum Thema sind wieder einmal erste Sahne!

    LG, Gerd

    • AlleAugenblicke

      Moin Gerd,

      und trotzdem ist Berlin immer eine Reise wert. Schön, dass dir die Bilder zum Beitrag gefallen.
      Lg,
      Werner

  2. Eine spannende Stadt, kulturell auf hohem Niveau, es gibt immer etwas zu entdecken. Wenn eine Stadt der Wahl, ich wuerde mich fuer Berlin entscheiden.
    Fotografisch sehr stimmig zum Thema, mein Favorit ist die Unschaerfe vorm Brandenburger Tor.

    saludos Rue

    • AlleAugenblicke

      Es gibt ja Menschen, die sagen, sie können nur in Berlin leben… Na ja, ein paar Alternativen fallen mir dazu dann doch noch ein.
      Lg,
      Werner

  3. HF

    Auch bei ‚Ausstellungen‘ gilt (im übertragenen Sinne): Allzuviel ist ungesund! 😉
    Sehr passend das Titelbild – zu viel führt zu Indifferenz, es verschwimmt.

    • AlleAugenblicke

      Wie recht du hast 🙂
      Lg,
      Werner

  4. Eine weite Interpretation des Begriffs, aber warum nicht. Tatsächlich mehr Bühne als Ausstellung bei einer Selbstpräsentation. Ist es tatsächlich so, dass man sich in weiten Teilen Berlins als Teil einer Show sieht?
    Ich mag das erste eindeutig am Liebsten, weil es den Vordergrund zum Hintergrund macht. Eine gelungene Interpretation.
    Das zweite ist mir ein bisschen zu geknipst. Kann in der Art der „unvollendeten“ Darstellung auch keinen konzeptionellen Sinn für mich erkennen.
    Das dritte finde ich wieder gut, gerade auch was deine Aussage angeht. Hier verschmelzen Leben und Ausstellung symbolisch, nein das Leben wird vom Großteil des Bildes sogar vereinnahmt.

    • AlleAugenblicke

      Ich lade dich herzlich ein: Ziehe mit mir eine paar Abende durch Berlin: Eine Show für jedermann. Du hättest deinen Spaß (oder auch nicht. – ich kenne dich ja nicht). Interessant ist es aber in jedem Fall, die Veränderung dieser Stadt und seiner Menschen mitzuerleben.
      Zu deinen anderen Anmerkungen, siehe meine Antwort auf den Kommentar von Markus. Ich habe das gläserne Treppenhaus ganz bewußt so geknipst und belassen (keine stürzenden Linien bearbeitet – was auch schwerlich möglich wäre, keine Kontraste verändert – nix.) Für mich ist das so ein Sinnbild für den ganzen Kulturbetrieb in dieser Stadt.
      Vielen Dank für deinen kritischen Ansatz.
      Lg,
      Werner

      PS: ANgebot mit Berlin gilt!

      • Na, darauf komme ich doch gern mal zurück. Eltern und Großeltern kommen aus Berlin, aber es hat sich so viel getan in dieser Stadt seit meiner Kindheit.

        • AlleAugenblicke

          Gerne. Einfach eine Nachricht schicken 🙂

  5. Mir gefällt sehr die strenge Linie deines roten Fadens, in dem du AUSSTELLUNG noch mal runter gebrochen hast auf ‚den öffentlichen Raum der zu Bühne gerät‘. Am klarsten kommt die Aussage durch das zweite Bild rüber in dem die Reflektion des Haus, als Symbol für die Stadt, zum Dasein unter der Käseglocke degradiert wird (hier in Form des gläsernen Treppenhauses). Das erste Fotos würde ich deuten als vollkommen überreizten Lebensraum, bei dem weder die Bühne an sich, noch der Mensch überhaupt noch war genommen werden. Beim letzten Fotos (gutes Foto an sich) geht mir ein wenig der Zusammenhang verloren, da die Ausstellung eines einzelnen Menschen (Willy Brand Forum) hier ja gewollt und nicht verwerflich ist, sie aber nicht in die Kritik der Gesamtaussage passt.

    • AlleAugenblicke

      Hallo Markus,

      wirklich schade ist es, dass mir nicht gelungen ist, die einsame Asiatin vor dem Willy Brandt-Museum „vernünftig“ in das Bild einzubeziehen; vermutlich wäre dann der Bezug deutlicher geworden: Die Touristin war so sehr bemüht, die Schaufensterflächen dieses Museums zu fotografieren; es ging ihr wohl nicht um die Person WIlly Brandt, sondern um die touristische Sicht: In ihrem Tun hat sie für mich diesen eigentlichen Sinn dieser Aussstellung ad absurdum geführt und so für mich wieder den Beweis erbracht, dass diese Stadt insgeamt im Grunde nur eine Bühne ist.
      Aber danke für deine Kritik. Was mich freut, ist dass du das gläserne Treppenhaus so interpretierst, wie ich es gesehen habe.
      Lg,
      Werner

  6. Oh nein, die Asiatin ist wirklich schwer wahrzunehmen. Schade, das würde wirklich die Bildaussage ändern.

  7. Hallo Werner, zum Gesamtkonzept, was wirklich gelungen ist (wenn man die Geschichte mit der fotografierenden Touristin kennt), ist alles gesagt. Zu den einzelnen Bildern:
    Das zweite Bild ist deine Interpretation von Berlin unter der Käseglocke, wie Markus so treffend schrieb. Das ist ziemlich genial, aber ich gestehe, dass ich mich zunächst fragte, um welches Gebäude es sich handelt, bis ich den Begriff „Käseglocke“ las und der Groschen fiel. Daraufhin betrachte ich das Bild ganz anders. Allerdings liegt das an mir, nicht an deinem Bild.
    Das dritte ist als Bild klasse. Du weißt, ich mag solche Bilder, die Szenen gespiegelt zeigen, sehr. Hätte man die Touristin davor fotografierend gesehen, wäre die Bildaussage eine andere, aber dazu hätte der Ausschnitt anders sein müssen und ob mir das Bild dann noch so gefallen hätte, kann ich nicht sagen.
    Mein Favorit ist das erste Bild. Trotz der großen Unschärfe erkennt man sofort worum es geht. Reduktion auf das Wichtige. Aber den Kick bekommt das Foto durch das Gelb, ohne diesen Farbklecks hätte das Bild nicht diese Spannung. Allerdings rätsele ich immer noch, was da so schön leuchtet, eine Jacke ist es wohl eher nicht, ein Forsythienbusch? Eigentlich auch völlig egal, tolles Bild!
    LG, Conny

    • AlleAugenblicke

      Nee, es ist tatsächlich die Jacke eines Touristen. 🙂 – Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Das hilft mir. 🙂
      Lg,
      Werner

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