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Durchwurschteln

Bevor es in diesem Beitrag wieder um Fotografie geht, im weitesten Sinne jedenfalls, geht es erst einmal um Komplexität: Ich mag die Texte von Wolf Lotter. Vieles jedenfalls, von dem (wahrscheinlich) wenigem, was ich von ihm kenne. Das Lesen (oder Hören) seiner Beiträge (zum Beispiel in der Zeitschrift „Brandeins“) ist immer wieder aufs Neue ein Quell der Inspiration und ja: auch der Orientierung. Dann, wenn es mal droht, überzukochen, die Welt sich mal wieder zu schnell dreht oder der Tag wieder einmal mehr als 24 Stunden bräuchte. Dann ist es gut, sich einfach mal durchzuwurschteln. Warum das gut ist? ….Es hat was mit Kompliziertheit und Komplexität zu tun. Ach, lest einfach den verlinkten Text.

Es wird gerade viel über komplizierte und komplexe Zeiten gesprochen: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Einfach alles ist oder scheint komplex: So viele Meinungen, so viele Themen. Bestimmt ein Grund für das Anwachsen populistischer Ideen: Populisten bedienen sich der Einfachheit. Deshalb sind sie so gefährlich. Und das was sie uns sagen einfach dumm.

Die meisten Menschen hasten so sehr dem Genuss nach, dass sie an ihm vorüberhasten

S. Kierkegaard

Beim Durchwurschteln kann uns die Fotografie helfen: Sie kann uns auch Orientierung und Halt geben. Ruhe und Einkehr. Sie kann ganz bewusst den Blick auf Dinge und Menschen richten, die uns wertvoll und wichtig sind. Sie kann uns Erinnerungen wachhalten, an all das, was gut und schön war und so helfen, den Blick positiv nach vorne zu richten. So führt sie uns vielleicht genau dorthin, wo wir sein wollen und es uns vor lauter Komplexität nicht trauen zu sein.

Vor gut 570 Tagen brach ein anderes Leben für mich an. Die Zeit war für mich reif für Veränderungen. Es schrie danach. Und doch war das Ziel kein besseres, es soll einfach ein gutes Leben sein.

Seither gebe ich dem guten Leben auch in meinen Fotos einen Raum. Gedruckt, zum in die Hand nehmen. In den kleinen Büchern („Mini“) von Cewe ( Werbung, weil Produkt- und Firmennennung). Das gute Leben zum immer wieder in die Hand nehmen, einstecken, durchblättern. Zum Nicht-Vergessen. Und ja: auch als Mahnung: Nicht nachlassen, nach dem zu streben, was gut für mich ist.

Seither sind sieben kleiner Bücher entstanden. Es sollen noch viel mehr werden.

7 Kommentare

  1. Du siehst mich in Bewunderung. Wie könnte man auch neidisch sein auf etwas, das man gerne täte und das unterdessen ein anderer tut. Aber bewundern kann ich Dich. Denn das mit dem Durchwursteln, das tu ich auch. Nur bleibt mir die Fotografie dabei auf der Strecke. Und das physische Bilder- und Bücher achten sowieso. Um so schrecklicher, wenn ich doch sehe, dass es eigentlich gehen müßte. Sich durchwurstelnd…

    • AlleAugenblicke

      Keine Bewunderung bitte, Stefan. – Vieles ist leicht dahin geschrieben und manchmal so mühsam (durchwurschtelnd) gemacht. Verstehe es als Ansporn und Inspiration!
      Liebe Grüße,
      Werner

  2. oli

    Durchwursteln ist gut.
    Drucken ist noch besser.
    Tolles Methode, noch tollere Ergebnisse.

  3. oli

    Durchwursteln ist gut.
    Drucken ist noch besser.
    Tolle Methode.
    Sehr schöne Ergebnisse.
    Es MUSS nicht immer gehen.
    Es KANN manchmal gehen.

  4. Stefanie Schulte-Rolfes

    Hey, sind deine Bücherleins irgendwie käuflich zu erwerben ? Ich will eins! 🙂 Es gibt sooooo viel Mist auf dem Markt was kleine Geschenkbücher betrifft, da frage ich mich manchmal, warum wird das gekauft? und vor allem für wen? irgendwelche Trost oder Glücksbringerphrasen oder Achtsamkeitszeigefinger gibt es am laufenden Meter.
    Aber “ Das gute Leben“ klingt hübsch und man könnte durchaus jetzt schon wieder viel drüber philosophieren…….Das Leben ist nämlich nicht gut und nicht schlecht, es ist einfach nur das LEBEN. Und wie du es siehst ist es wundervoll 😉 Thänx

  5. Eine sehr schöne Idee. Wo gibt es deine Bücher?

    • AlleAugenblicke

      Schön, dass dir diese Idee gefällt…. Diese kleinen „Büchlein“ sind nicht wirklich öffentlich. Sie enthalten einfach Fotos vieler kleiner privater (schöner) Dinge. Und sind so etwas wie ein Tagebuch. Ich mache es nun seit gut zwei Jahren (und zu Beginn aus „selbst therapeutischen“ Gründen) und mittlerweile sind sie ein nicht wegzudenkender Teil meiner „Bibliothek“ – Also nicht zu kaufen.
      Aber vielleicht eine Anregung, so etwas in der Art selbst zu machen? Ist ja nicht so teuer (https://www.cewe.de/cewe-fotobuch/formate/mini.html)
      Liebe Grüße,
      Werner

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