Notizen aus der Provinz
Wir leben in schwierigen Zeiten…. – Nein, das sage nicht ich. Das sind die Worte meines Vaters. Das war Ende 1977. Mitten im Deutschen Herbst. Ich sehe ihn noch vor mir: Zigarette rauchend, im Unterhemd, eine Flasche Bier auf dem Tisch. Im Fernsehen die „Tagesschau“, die täglich über den Terror berichtete.
Was würde er heute sagen? Ich stelle ihn mir vor, und denke, er würde seine Worte genau so wieder wählen. Will sagen: Die Gegenwart ist immer eine Zeit, die als schwierig empfunden wird. Das andere Wort dafür ist :LEBEN.
Und für heimatlose wie mich, also Menschen, die sich an vielen Orten und Plätzen heimisch fühlen können, gibt es in ganz schwierigen Momenten, die „innere Heimat“: Dort ist es lauschig, dort sind all die Gefühle in warmer Gesellschaft, die mich nach Hause kommen lassen: Musik, Erinnerungen, Gerüche, Bilder, Situationen, Orte. Und immer auch die Fotografie!
Und immer wenn das Leben es gerade nicht gut meint, ist das Vertrauen in diesen Ort besonders wichtig. Er ist immer da. Wie schön
grade der erste absatz geht unter die haut. das ist auf den punkt gebracht.
So schöne Worte. Die treffen es auch für mich genau.
Sehr gut!