Wenn man nicht aufpasst, kann man sich schon mal verlieren: In einem guten Buch zum Beispiel. Oder in der Musik. Oder beim Betrachten eines Bildes im Museum. Oder beim Surfen im Netz. Die Reihe ließe sich wohl, je nach Neigung der Menschen, beliebig fortsetzen.
Nicht selten haben diese Momente etwas „Aus-der-Zeit-Gefallenes“. Sie wollen so gar nicht in „unsere Zeit“ passen, die doch so sehr von „Effektivität“ und Effizienz geprägt ist:
Bekommen wir nicht doch noch mehr Minuten in die Viertelstunde?
Aus der Zeit fallen und sich dabei verlieren ist das Gegenteil von Effizienz. Man taucht ab und taucht ein. Und nicht selten begegnet man sich dort am ehesten. Dort, wo es zeitlos ist. Und vielleicht ist gerade dieser Umstand besonders effizient.
Wer sich treiben lässt läuft Gefahr, sich dem Zufall hinzugeben und dabei Unvorhersehbares in Kauf zu nehmen. Wie schön! möchte man laut aufschreien. Denn, seien wir ehrlich: Wie langweilig ist der geplante und getaktete Alltag? Und wie inspirierend kann es sein Unerwartetes akzeptieren zu müssen. Oder auch: Warum trenden gerade Mikroabenteuer?
Die Geheimnisse liegen im Grunde vor unserer Haustür. Wir müssen sie nur öffnen, anstatt in einer App nachzuschauen, wie es draußen wohl aussehen mag oder Ratgeber zu konsumieren, die zeigen, wie Achtsamkeit geht.
Jede „verlorene“ Zeit in Wald und Flur, sind für mich gewonnene Zeiten.
ich kann das so gut nachvollziehen. es gab in einer ganz alten online community mal ein schlagwort, das hieß „zeit vergeuden“ (in seinem besten sinn). ich glaube, dass das die wertvollsten zeiten sind, denen, in denen man regeneriert, weil man nichts will, nichts muss, sondern einfach nur in dem moment ist.