Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt Sommertage so genossen habe. Wann war das? Und wie war das?
Ich erinnere mich, wie ich als Kind an langen sonnigen und blauen Tagen im Grünen lag, mein Blick durch das Gras und die Blumen über Büsche, Straßen, Bäume und Häuser bis in den Himmel wanderte. Oft kniff ich die Augen zusammen, soweit bis nur noch Farbpunkte übrig blieben und die Objekte ineinander überzugehen schienen. Am Ende blieben Farben und Formen. Ich erinnere mich nicht mehr daran, wie alt ich war. Ich erinnere mich aber an das Gefühl: Ich mochte diese Augenblicke, ich liebte diese Lichtpunkte und Formen. Sie machten einen Teil des Sommers aus. Genau wie die unendliche Müdigkeit am Ende eines langen und heißen Tages, der sich von morgens an draußen abgespielt hatte.
Berlin – Blick vom Rummelsburger Ufer
Die letzten Wochen dieses Sommers waren wie Bilder von William Turner oder Claude Monet: Voller Farben. Die vielen Farben, Bilder und natürlich auch die Ereignisse der Tage, formten in den stillen Momenten am Abend wieder neue Bilder in mir. Es ist schön, diesen Kräften in sich Raum geben zu können, in sich hineinzuhören und dem nachzuspüren, wohin sie einen als nächstes treiben. Das Leben ist auch Poesie. Wir vergessen es nur allzu oft.
Mir war danach, dieser Stimmung auch mit meinen Fotos Ausdruck zu verleihen.- Denn darum geht es mir im Wesentlichen: Das Gefühl des Augenblicks festzuhalten. Als Leser dieses Blogs wisst Ihr dies.
Rimmelsburg mit Allianztower
Es sind Fotos, die mit Licht, Farben und Formen zu tun haben. Unperfekt. Wie ein Blick mit zusammen gekniffenen Augen. Ja ich denke, wir sollten uns diesen Blick öfter erlauben. – Er öffnet die Augen für die Schätze am Wegesrand.
Allianztower II
Eines Tages, als einer von uns keine schwarze Farbe mehr hatte,
verwendete er blau. Der Impressionismus war geboren.
(Auguste Renoir)
Menschen am S-Bahnhof
Und zum Schluss noch eine Empfehlung: Hört und seht, wie David Lynch über das Entstehen von Ideen denkt. Klick Bleibt kreativ!
Auch der Impressionist Alfred Sisley interpretierte die sommerlichen Farben im Bild „Die Brücke von Argenteuil, 1872“ mittels „übertriebener“ Farbwiedergabe!
Nicht immer unterstützt eine „natürliche“ Farbgebung die emotionale Wirkung einer fotografischen Szene …
Schöne warme Bilder. Und damit meine ich vor allem auch die, die Dein Text in meinem Kopf erzeugt. Aber nicht nur. 😀
Besonders gelungen finde ich das Bild aus dem S-Bahnhof. Bei den Stadtpanoramen wirkt die Squeezerlens am besten wenn sie in der Unschärfe auch ein paar Spritzlichter abbekommt. Finde ich.
AlleAugenblicke
Da hast du Recht, Stefan. Ich empfinde so wie du, dass die Unschärfe am besten wirkt, wenn einige störende ( 🙂 ) Lichter dabei sind. Bei den Aufnahmen dieses Beitrags war ich einfach von der Szene verzaubert. Und dann geht es auch ohne Spritzlichter, finde ich.
Lg,
Werner
Das letzte Bild könnte auch ein Gemälde sein. Nicht nur interessant in der Bewegung, die es skizziert, sondern auch sehr schön in den Farben.
Ach wäre das Leben doch immer so poetisch…. Ich mag deine poetische Betrachtung, sie passt gerade gut zu meiner :-). Momentaufnahme.
LG, Conny
AlleAugenblicke
Lass uns einfach mehr Poesie in den Alltag bringen. Alles die immer wiederkehrenden Fragen der Perspektive, des Hamsterrades und der Kreativität.
Lg,
Werner
Guten Morgen, Werner! Der Schriftsteller Hans Salcher stammt aus meiner Gegend, einer seiner Protagonisten sagt im Theaterstück „Himmelblau“: Die bitterste Trennung vom Leben ist nicht der Tod, sondern ein traumloser Tag …
Daran musste ich denken, als ich deinen Text las und die stimmigen Bilder auf mich wirken ließ. Du hast vollkommen Recht, das Leben ist auch Poesie. Ich befürchte aber, das entspricht nicht wirklich unserem Zeitgeist. Denn Poesie ist kein Instant-Feeling, sie fordert auch. Das mag vielen Menschen zu anstrengend sein …
AlleAugenblicke
Hallo Regina,
da ist etwas dran…. Leider haben wir die Notwendigkeit zur Muße abgelegt. Nur dann, wenn wir uns Freiräume gönnen, hat Poesie im Leben eine Chance. Aber wir messen uns (leider) lieber im Höher, Schneller, Weiter. Mir tut es gut zu wissen, dass es da „draußen“ Menschen gibt, die sich das Träumen und Denken erlauben.
Lg,
Werner
Auch der Impressionist Alfred Sisley interpretierte die sommerlichen Farben im Bild „Die Brücke von Argenteuil, 1872“ mittels „übertriebener“ Farbwiedergabe!
Nicht immer unterstützt eine „natürliche“ Farbgebung die emotionale Wirkung einer fotografischen Szene …
Schöne warme Bilder. Und damit meine ich vor allem auch die, die Dein Text in meinem Kopf erzeugt. Aber nicht nur. 😀
Besonders gelungen finde ich das Bild aus dem S-Bahnhof. Bei den Stadtpanoramen wirkt die Squeezerlens am besten wenn sie in der Unschärfe auch ein paar Spritzlichter abbekommt. Finde ich.
Da hast du Recht, Stefan. Ich empfinde so wie du, dass die Unschärfe am besten wirkt, wenn einige störende ( 🙂 ) Lichter dabei sind. Bei den Aufnahmen dieses Beitrags war ich einfach von der Szene verzaubert. Und dann geht es auch ohne Spritzlichter, finde ich.
Lg,
Werner
Das letzte Bild könnte auch ein Gemälde sein. Nicht nur interessant in der Bewegung, die es skizziert, sondern auch sehr schön in den Farben.
Ach wäre das Leben doch immer so poetisch…. Ich mag deine poetische Betrachtung, sie passt gerade gut zu meiner :-). Momentaufnahme.
LG, Conny
Lass uns einfach mehr Poesie in den Alltag bringen. Alles die immer wiederkehrenden Fragen der Perspektive, des Hamsterrades und der Kreativität.
Lg,
Werner
Ich gebe zu, hier passt die Gummitüte gut. Schöne, stimmungsvolle Bilder, zum Glück in Bunt.
Liebe Grüße, Jörg
Guten Morgen, Werner! Der Schriftsteller Hans Salcher stammt aus meiner Gegend, einer seiner Protagonisten sagt im Theaterstück „Himmelblau“: Die bitterste Trennung vom Leben ist nicht der Tod, sondern ein traumloser Tag …
Daran musste ich denken, als ich deinen Text las und die stimmigen Bilder auf mich wirken ließ. Du hast vollkommen Recht, das Leben ist auch Poesie. Ich befürchte aber, das entspricht nicht wirklich unserem Zeitgeist. Denn Poesie ist kein Instant-Feeling, sie fordert auch. Das mag vielen Menschen zu anstrengend sein …
Hallo Regina,
da ist etwas dran…. Leider haben wir die Notwendigkeit zur Muße abgelegt. Nur dann, wenn wir uns Freiräume gönnen, hat Poesie im Leben eine Chance. Aber wir messen uns (leider) lieber im Höher, Schneller, Weiter. Mir tut es gut zu wissen, dass es da „draußen“ Menschen gibt, die sich das Träumen und Denken erlauben.
Lg,
Werner