Hoffnung ist nicht die Gewißheit, dass etwas gut ausgeht, sondern die Überzeugung, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht
Vaclav Havel
Das Dossier der Print-Ausgabe der ZEIT (Ausgabe 14/2019) trägt den Titel „Wir waren mal schlauer“. Es beschäftigt sich -vereinfacht dargestellt – mit der Frage, ob wir Menschen (wieder) dümmer werden, nachdem wir seit Generationen offensichtlich stetig klüger geworden sind. Ich will dem Inhalt und den Schlußfolgerungen des Dossiers nichts vorwegnehmen, doch schaut man sich so im Lande um, dann möchte man beim Lesen der Ãœberschrift zustimmend mit dem Kopf nicken oder besser noch laut (SEHR LAUT) „JA“ rufen.
Ich bin kein Wissenschaftler: Als Mensch aber genügt mir das Gefühl, was mich beschleicht, wenn ich die Aggregatzustände dieser Welt, wie nicht fertiggestellte Flughäfen, unbedingt zu bauende Bahnhöfe, dumpfe und einfach blöde Parolen oder das viele halbgare Wissen der vielen Missionare beobachte, Natürlich hat all das nichts mit dem Wesenskern dieses Dossiers zu tun, und dann aber wieder doch irgendwie.
Das Frühjahr und seine länger werdenden Tage bringt Wärme und Licht mit. Ihnen folgt vielleicht ja auch die Hoffnung auf Klugheit In mir aber festigt sich in jedem Fall die Gewißheit, dass es Sinn macht, tiefer zu denken.
Tiefer denken: Abends auf einem langen Spaziergang mit meinem vierbeinigen Freund und meiner Kamera: Wenn Licht zur Malerei wird.
Sehr stimmungsvolle Bilder. Mir gefallen diese.
LG Bernhard
Lieber Werner, dieser Spruch von Vaclav Havel ist seit langem in meinem Repertoire. Manchmal, so scheint es, macht vieles keinen Sinn. Wir verzweifeln oder zweifeln an der Sinnhaftigkeit der besagten Um oder Zustände und ich frage mich immer öfter, ob es an mir liegt, an meiner Perspektive? Wohin schauen wir, um Zusammenhänge zu verstehen? Beschäftigen wir uns zu sehr mit dem Negativen? Mit dem, was auf dem Nullpunkt scheint? Nullpunkte sind gut, ab da kann man dann wieder aufwärts zählen, habe ich heute gedacht. Deine leuchtenden schlierenden zugigen Fotos sind Hoffnungsschimmer. Toll 😉
Ich finde, die Hoffnung darauf, dass etwas Sinn hat, ist etwas wunderbar Positives.
Mir scheint es wichtig, dass wir -egal ob positiv oder negativ- überhaupt „denken“ und „uns beschäftigen, mit den Dingen dieser Welt. Immer öfter habe ich den Eindruck, dass ein bedeutender Teil der Menschen das gar nicht mehr tut.
vermutlich kommt es uns so vor, weil wir dank des Internets von allem überall mehr mitbekommen als früher. Andererseits denke ich von mir (und vielen anderen): Nie war ich schlauer als mit 19, danach ging es immer mehr bergab 😉 Schönen Sonntag trotzdem und liebe Grüße, Annette
Das, was uns medial eingespült wird, ist nie Maß und Mitte. Das bringt ja kein Interesse, keine Quote, keine Clicks und Likes. Was wir sehen, sind die unalltäglichen Ausreißer nach Plus und Minus, und da tendenziell eher minus. Das ist erstmal nicht schlimm, solange man das erkennt und bedenkt. Schlimm ist das Phänomen der Beeinflussbarkeit mittels Permanenz. Denn die Permanenz hat mittlerweile längst erreicht, dass wir in diese Extremen unreflektiert den Normalzustand hinein interpretieren, und darüber versäumen, im Alltag bei uns und der eigenen Realität zu bleiben. Wir leben sonst in Welten anderer. Und wir übernehmen Meinungen anderer. Und wenn das lange genug währt, ist es plötzlich eine Überzeugung. Ich will nicht glauben, dass wir früher schlauer waren. Das belegt (gerade auch in Deutschland) die Geschichte nicht, Was ich mir wünschen mag, ist, dass die Herzlichkeit die Oberhand behält. Darin finden sich Sinn und Hoffnung.
Alles Gute, Dirk
Wir haben die Herzlichkeit in uns. Und alle, die sie in sich spüren, müssen sie weiter tragen!
Ich wünsche dir eine gute Woche mit vielen schönen Begegnungen.
Liebe Grüße,
Dirk